Home 9 News 9 Ortsumgehungen: Landrat kritisiert einseitige Priorisierung des Landes

Imagefilm - PRACHTREGION.DE

Ortsumgehungen: Landrat kritisiert einseitige Priorisierung des Landes

Landrat Peter Heimrich hat die Entscheidung der Thüringer Landesregierung kritisiert, sich bei neuen Ortsumgehungen ausschließlich auf sieben Projekte im Norden und Osten des Freistaates zu konzentrieren. „Hoch belastete Südthüringer Städte und Gemeinden bleiben dagegen im Bundesverkehrswegeplan auf den hinteren Plätzen der Prioritätenliste zurück. Der Rennsteig scheint leider für einige eine natürliche Sichtbarriere zu sein“, sagte Heimrich. Von der Entscheidung betroffen seien auch viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, die seit Jahren unter Lärm- und Abgas-Emissionen zu leiden hätten. Hierbei denkt Peter Heimrich insbesondere an die unlängst eingeforderten Umgehungsstraßen für Wasungen, Meiningen-Helba, Walldorf und Zella-Mehlis sowie die Ortsumgehungen für Herpf, Stepfershausen oder Oberkatz. „Mit der Entscheidung in Erfurt steht nun fest, dass die ursprünglich etwa 20 für Südthüringen angemeldeten Maßnahmen noch nicht oder mit einer niedrigeren Priorität durch das Landesamt für Bau und Verkehr bewertet wurden“, resümiert der Landrat enttäuscht.

In diesem Zusammenhang kündigt Peter Heimrich Nachfragen zur Bewertung, zum Planungstand und zur Machbarkeit beziehungsweise Realisierungsperspektive aller angemeldeten Ortsumgehungen im Landkreis an.

Seit Jahren werde beispielsweise die Planung des Tunnels zur Umgehung von Wasungen nur schrittweise weitergeführt. „Hier muss sich das Thüringer Ministerium für Bau, Landentwicklung und Verkehr in Verbindung mit der DEGES eindeutig die Fragen gefallen lassen: „Wann wird Planungsrecht beantragt? Wann liegt Baurecht vor?“, konstatiert Heimrich.

Im vorigen Jahr wurde auch die Plangenehmigung zur Ortsumgehung Meinigen-Helba durch das Straßenbauamt eingeleitet. „Das heißt, die Planung ist fertig. Die Baukosten
liegen bei etwa 30 Millionen Euro. Wie soll es hier weiter gehen?“, fragt Heimrich weiter. „Und wie sieht die Perspektive für die B 62 Zella-Mehlis aus?“ Die Ortsumfahrung Zella-Mehlis ist gegenwärtig ebenfalls nur im weiteren Bedarf Bestandteil des Bundesverkehrswegeplanes. „Diese Bundesstraße ist extrem wichtig für die Anbindung der Verkehrsräume Schmalkalden und Steinbach-Hallenberg an die A 71“, unterstreicht der Kreischef.

Nach dem sich die Planung für die B 87n von Meiningen bis Fulda, die sogenannte Rhöntrasse, nach dem Scheitern in Hessen auf einige Ortsumgehungen und die Trasse in Thüringen begrenzt, erwartet der Landrat auch hier Lösungsansätze des Freistaates. Die Maßnahme war Teil des alten Bundesverkehrswegeplanes.