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Landrat: FIS sollte Ansprüche überdenken

Vor dem mutmaßlich letzten Continentalcup-Skispringen (COC) in Brotterode fordert Landrat Peter Heimrich den Ski-Weltverband FIS auf, die Standards für COC-Veranstaltungen zu überdenken. „Ich halte es für überzogen, bei einem Springen in der zweiten Liga Weltcup-Bedingungen zu erwarten“, sagte Heimrich im Vorfeld der Doppel-Wettkämpfe am kommenden Wochenende. Die FIS stelle mittlerweile äußerst kostenintensive Forderungen an die Veranstalter und verlange zudem einen millionenschweren Umbau der Sprungschanze, der vom Land mit seinen Sparzwängen nicht geleistet werden könne. „Diese Maximalforderungen werden mit Sicherheit nicht erfüllt. Über Minimalforderungen oder kleinere Verbesserungen kann man immer reden“, betonte Heimrich. „Das Springen in Brotterode gehört mit 3000 bis 4000 Zuschauern zu den am besten besuchten der COC-Serie im internationalen Vergleich und wird von einem der rührigsten Thüringer Wintersportvereine mit unzähligen ehrenamtlichen Helfern organisiert“, so Heimrich weiter. Ansonsten werde der Contintalcup an vielen Orten ausgetragen, an denen schon der Weltcup Station mache. „Dort  gibt es vielleicht Idealbedingungen, es kommen aber nur 50 Besucher, weil ein paar Wochen zuvor die erste Garde gastiert hat“, macht der Landrat deutlich. Wenn kleine Veranstalter mit derart hohen Hürden konfrontiert würden und Veranstaltungen wie die in Brotterode künftig wegfallen, gefährde der Weltverband die Basis des Skisprungsports, denn Talente würden nicht nur an den Weltcup-Standorten gefördert. Die FIS müsse sich daher grundsätzlich entscheiden: „Will man Springen vor eine Geisterkulisse oder will man Veranstaltungen mit einem begeisterten Publikum und Volksfest-Charakter.“ Der COC in Brotterode sei aktuell die wichtigste Skisprung-Veranstaltung in Thüringen, mit ihr würde ein Stück Thüringer Skisprung-Geschichte sterben. Auch aus diesem Anlass ruft Landrat Peter Heimrich am Wochenende alle Skisprung-Fans auf, den COC in Brotterode zu besuchen. „Ich hoffe, dass wir mit einer tollen Zuschauer-Zahl noch einmal ein Achtungszeichen setzen können.“ Man könne über vieles reden, um die Wettkampfbedingungen in Brotterode vielleicht auch ohne riesige finanzielle Mittel weiterzuentwickeln.