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Denkmalpreis 2014: Bunter Mix an Ausgezeichneten

Altehrwürdige Fachwerkhäuser, eine Natursteinbrücke – und sogar eine ehemalige Landesgrenze: Die diesjährigen Denkmalpreisträger haben sich für ganz unterschiedliche historische Zeugnisse engagiert. Auf Schloss Todenwarth bei Fambach übergab gestern Nachmittag Vizelandrat Klaus Thielemann für den kurzfristig verhinderten Landrat Peter Heimrich vier Denkmalpreise und eine Anerkennungsurkunde für leidenschaftliche Denkmal-Liebhaber aus dem Landkreis. Die Preisträger erhielten je 750 Euro Preisgeld und eine entsprechende Urkunde. „Unser historisches Erbe hat vielleicht nicht immer einen riesigen materiellen, aber stets einen unbezahlbaren ideellen und kulturellen Wert. Alle Preisträger haben sich mit ungeheurem Einsatz um dieses Erbe verdient gemacht“, sagte Landrat Peter Heimrich im Vorfeld.

Der Meininger Gerd Schäffer erhielt einen Denkmalpreis für die Sanierung des Gebäudes Schwabenberg 10 in Meiningen, das lange Zeit leer stand und nur mit äußert großen Aufwand wieder erneuert werden konnte. Das Haupthaus wurde hier einer Komplettsanierung unterzogen, der rückwärtige Anbau musste zurückgebaut werden. Hier entstand in moderner Glas-Stahl-Konstruktion ein Gebäudeteil, der die Architektur des 21. Jahrhunderts dokumentiert.

Für ein ebenfalls sehr markantes Gebäude setzte sich die Schmalkalder Familie Weisheit ein. Seit 2009 betreibt Susanne Weisheit den Tee- und Spezialitätenladen „Traumsinsel“ in der Fachwerkstadt. 2013 kaufte die Familie das imposante Fachwerkhaus und sanierte es aufwändig.

Günter Heym aus Rohr machte eine historische Demarkationslinie zum Thema: Die ehemalige Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen-Meiningen und dem Albertinischen Teil der Grafschaft Henneberg. Er stellte Kontakt zu verschiedenen Behörden her und bemühte sich um den Schutzstatus. Unter seiner Federführung wurden die Grenzsteine repariert, neu gesetzt und mit Holzpflock gekennzeichnet.

Ebenfalls einen Denkmalpreis erhielt die Waldgenossenschaft Faschau und deren Vorsitzender Friedel Döll. Sie erhielten die Ehrung für den Erhalt und die Sanierung einer rund 160 Jahre alten Natursteinbogenbrücke zwischen Herpf und Bettenhausen. Natur und Bewuchs hatten dem Bauwerk zuvor stark zugesetzt, so dass es kaum noch sichtbar war. Auch die ständigen Hochwässer der letzten Jahre hatten das Objekt stark gezeichnet.

Mit einer Anerkennungsurkunde wurde zudem die Gemeinde Breitungen für die Sanierung des historischen Marktplatzes geehrt. Der neue Markt wurde sowohl mit Natursteinpflaster als auch mit besonderem Betonpflaster (Marktpflaster) gestaltet. Es wurden Parkflächen angeordnet. Auch ein historischer „Glittstein“ fand seinen Standort auf einer der kleinen grünen Inseln. Einen alten Brunnen, der bei archäologischen Grabungen entdeckt wurde, bezogen die Planer ebenfalls mit in das Gesamtkonzept mit ein. Entstanden ist ein zentraler Platz zum Feiern und Verweilen.

Landrat Peter Heimrich verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Sanierungszuschüsse des Landkreises für denkmalgeschützte Gebäude „Ich bin dem Kreistag sehr dankbar dafür, dass wir hier in diesem Jahr sogar 200.000 Euro fördern konnten. Wir konnten so 60 Bauherren unterstützen. Die Summe der Gesamtinvestitionen in Höhe von rund einer Million Euro zeigt, welcher Multiplikator damit verbunden ist.“ Die kreislichen Zuschüsse in Höhe von maximal 5.000 Euro seien dabei umso wichtiger, seit die Zuschüsse vom Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie stark zurückgegangen sind.

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