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Landratsamt produziert grünen Strom für Eigenverbrauch

Der Kreistag hat in seiner gestrigen Sitzung den Weg für eine Photovoltaik-Dachanlage auf dem Landratsamt freigemacht. Mehrheitlich stimmten die Kreistagsmitglieder für den Vorschlag der Verwaltung, auf den Häusern 1 und 2 sowie auf dem Garagentrakt künftig Solarenergie zu nutzen. Die Solaranlage mit einem voraussichtlichen Gesamt-Jahresertrag von etwa 117.000 kWh soll ca. 195.000 Euro kosten. 39.000 Euro können über das 1000-Dächerprogramm gefördert werden.

79 Prozent des produzierten Stroms werden im Landratsamt selbst verbraucht, 21 Prozent sollen ins Netz eingespeist werden. Durch die Photovoltaik-Anlage können die Stromkosten im Landratsamt so um 20 bis 25 Prozent jährlich gesenkt werden, zusätzlich sei die Einspeisevergütung bei Inbetriebnahme zum 01.12.214 von 10,87 Cent/kWh auf 20 Jahre gesichert. „Aufgrund des hohen Eigenverbrauchs amortisiert sich die Anlage bereits nach zehn Jahren“, führte Harry Ellenberger, Energieexperte im Landratsamt aus. Nach 20 Jahren habe man zusätzlich rund 195.000 Euro erwirtschaftet. „Die Hersteller geben heute 25 bis 30 Jahre Garantie auf 80 Prozent der Modulmindestleistung.“ Durch den Einsatz wirtschaftlicher Stromspeicher, die nach Experteneinschätzung in fünf bis zehn Jahren auf den Markt kommen, könne man nach Auslaufen der Einspeisevergütung in 20 Jahren den Strom zu 100 Prozent selbst verbrauchen, was dann eine jährliche Stromkostenersparnis von rund 33.000 Euro abzüglich der Speicherkosten bedeute, erklärt Ellenberger.

„Wenn wir den Eigenanteil an der Photovoltaik-Anlage von rund 156.000 abzüglich der Förderung auf einer Bank anlegten, erhielten wir in 20 Jahren rund 35.000 Euro an Zinsen. So stehen unter dem Strich knapp 200.000 Euro zu Buche“, sagt Landrat Peter Heimrich. „Wir müssen angesichts der aktuellen Zinsentwicklung darüber nachdenken, wie wir unsere Rücklage effizient anlegen können.“ Und nebenbei leiste der Landkreis Vorbildfunktion bei der Herstellung erneuerbarer Energien und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch die PVA wird eine CO2-Reduzierung von rund 1.521 Tonnen in 20 Jahren erreicht.

Da die Sonne keine Rechnung schickt, hat der Landkreis Schmalkalden-Meiningen alle kreiseigenen Dachflächen Solar-Tauglichkeit prüfen lassen und geeigneten Dächer schon in der Vergangenheit vermietet oder hier selbst Photovoltaikanlagen (PVA) installiert. Die Gesamtleistung aller Anlagen beträgt derzeit etwa 1.111 kWp. Mit dem Ertrag könnten rund 245 Durchschnittshaushalte ganzjährig mit Strom versorgt werden.

 

Bild: Solaranlage Haus 4

Foto: Auf dem Haus 4 des Landratsamtes erzeugt eine Photovoltaik-Anlage bereits Strom.