Schwierige Geburt, tolle Entwicklung: Sowohl Landrat Peter Heimrich, als auch Alt-Landrat Ralf Luther zogen zum 20. Geburtstag des Landkreises Schmalkalden-Meiningen eine positive Bilanz. Beide waren sich einig, der aus den Altkreisen Meiningen und Schmalkalden und Teilen von Suhl Land zusammengewürfelte Landkreis habe eine tolle Entwicklung genommen. Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen sei kein Wunschkind gewesen, erinnerte Ex-Landrat Luther. „Aber egal ob es eine Zangengeburt oder ein Kaiserschnitt war, es ist ein gesundes und glückliches Kind herangewachsen. Darüber können wir uns freuen“, sagte Luther. Die beiden Altkreise hätten sich mit Teilen von Suhl Land optimal ergänzt: Der Altkreis Meiningen mit seinen Verwaltungsstrukturen, der Gerichtsbarkeit und dem Theater; Suhl mit der Rennsteig-Region und dem sportlich-touristischen Schwerpunkt Oberhof; Schmalkalden mit der Fachhochschule, einer starken Industrielandschaft und breit aufgestelltem Handwerk. Um einen Haar hätte der heutige Landkreis aber einen anderen Namen getragen: „Im Kreistag hatte sich damals nur eine ganz knappe Mehrheit für den Namen Schmalkalden-Meiningen gefunden“, erinnerte Luther ebenfalls. Zur Debatte hatte ein „Rhön-Rennsteig-Kreis“ gestanden.
In der von musikalischen und tänzerischen Einlagen umrahmten Festveranstaltung reihte der Alt-Landrat auch die Entwicklung der Kreiswerke, die Fusion der Sparkassen oder die Gründung der Technologie- und Gründer-Förderungsgesellschaft Schmalkalden/Dermbach (TGF) ein. Luther erwähnte die sportlichen Höhepunkte mit der Biathlon WM 2004 und der Rodel-WM 2008 in Oberhof oder den 100. Deutschen Wandertag in Schmalkalden, bei dem sich 50.000 Menschen rund um die Fachwerkstatt auf die Socken machten. Die Erschließung des Industriegebiets Thüringer Tor (ITT) lobte Luther als Investition in die Zukunft.
Auch Landrat Peter Heimrich stellte dem Landkreis ein positives Zeugnis aus: „Der Landkreis ist der Pubertät entwachsen und längst ein vollwertiges Mitglied der Landkreis-Familie“, konstatierte der jetzige Kreischef. Nicht wenige schielten neidisch auf das, was sich südlich des Rennsteigs entwickelt habe. „Und natürlich wollen wir den Landkreis weiterentwickeln. Anschließend nahm er die anwesenden rund 80 Gäste – aktuelle und ehemalige Kreistagsmitglieder, Bürgermeister und VG-Chefs – in einer bebilderten Präsentation mit auf einen „Ritt durch letzten 20 Jahre“. Heimrich ging auf die ernüchternde Einwohnerentwicklung und die erfreulichen Sinkflug bei der Arbeitslosigkeit ein. „Das zeigt, wir sind eine leistungsstarke Region – trotz demografischer Effekte“. Die Gäste verfolgten die Bilder aus der Gründungszeit des Landkreises, vom Bau und der Einweihung der A 71, dem Spatenstich für das ITT, vom Bau der Skisporthalle in Oberhof oder vom Erdloch, dass sich am 31. Oktober 2010 in Schmalkalden öffnete.