Als erster Landkreis in Thüringen steigt der Landkreis Schmalkalden-Meiningen in das neue „Graue-Flecken-Förderprogramm des Bundes ein. Als Pilot-Landkreis will die „Prachtregion“ damit in den nächsten fünf Jahren Gigabit-Breitbandanschlüsse für alle Bürger und Unternehmen zwischen Rhön und Rennsteig ermöglichen – so das ambitionierte Ziel. Der Ausbau erfolgt ausschließlich glasfasergebunden. Das für die Förderung notwendige Markterkundungsverfahren (MEV) hat das Landratsamt am 3. Juni 2021 kreisweit an den Start gebracht. Damit ist der Landkreis Schmalkalden-Meiningen der erste in Thüringen, der die Markterkundung nach der neuen Förderrichtlinie vornimmt („Richtlinie zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ bestehend seit 26.04.2021). Relevant für das Förderverfahren sind alle Anschlüsse im Landkreis, die im Download über eine Bandbreite von unter 100 MBit/s verfügen. Zum Vergleich dazu hatte das bisherige Weiße-Flecken-Förderprogramm eine sogenannte Aufgreifschwelle von 30 MBit/s.
Das Markterkundungsverfahren des Landkreises endet am 29. Juli 2021. Bis dahin sind alle im Landkreis agierenden Telekommunikationsunternehmen (bspw. Telekom, Thüringer NETKOM, Vodafone) aufgefordert, die verfügbaren Bandbreiten ihrer Netze an den jeweiligen Anschlüssen zur Verfügung zu stellen und ihre konkreten Ausbaupläne für die kommenden drei Jahre zu übermitteln. Nach derzeitiger Einschätzung (Analyse Gigabitportal) sind im Landkreis Schmalkalden-Meiningen rund 30.000 Adressen förderfähig.
Im Anschluss an das Markterkundungsverfahren und dessen Auswertung wird der Landkreis einen Fördermittelantrag beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stellen. Zuständiger Projektträger beim BMVI ist das Unternehmen PwC. Zusätzlich zur Bundesförderung hat der Freistaat Thüringen (TMWWDG) eine Ergänzungsförderung in Aussicht gestellt, wonach in der Summe bis zu 100 Prozent der entstehenden Kosten gefördert werden können.
Dem Start des Markterkundungsverfahrens waren zahlreiche Verhandlungen mit PwC, dem TMWWDG sowie der Digitalagentur Thüringen vorangegangen. Alle kreisangehörigen Gemeinden wurden vor dem Start involviert und um Zustimmung gebeten. „Ich freue mich, dass alle 39 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihre Zustimmung erteilt haben. Hierfür danke ich allen Gemeindevertretern ausdrücklich. Unser Ziel ist es, im Anschluss mit allen Kommunen in ein gemeinsames Ausbauprojekt einzusteigen, um zusammen die Breitbandverfügbarkeit im Landkreis zu verbessern“, sagt Landrätin Peggy Greiser.
Ansprechpartner im Landratsamt sind:
Daniel Klee, Stabstellenleiter Kreisentwicklung, Tel.: 03693/485-8249,
E-Mail: d.klee@lra-sm.de
Harry Ellenberger, Breitbandkoordinator – Stabstelle Kreisentwicklung, Tel.: 03693/485-8395,
E-Mail: h.ellenberger@lra-sm.de