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Landrätin und Gesundheitsamt raten zur Grippeschutzimpfung

Landrätin Peggy Greiser und Dipl. med. Waldemar Olk werben für die Grippeschutzimpfung 

Das Gesundheitsamt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen hat nicht nur das neue Coronavirus im Blick, die Behörde wappnet sich auch vor einer möglichen Influenza-Welle. Die echte Grippe (Influenza) ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. In Deutschland sterben je nach Schwere der Grippewelle jedes Jahr mehrere hundert bis über 20.000 Menschen an der Virus-Grippe.

Nach Ansteckung erkrankt ein Teil der Betroffenen mit den typischen Krankheitszeichen wie insbesondere hohem Fieber über 38,5 Grad, trockenem Reizhusten, Kopf-, Hals- und Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit oder Schweißausbrüchen. Bei etwa einem weiteren Drittel verläuft die Grippe milder. Selbst in unkomplizierten Fällen dauert die Erkrankung fünf bis sieben Tage. Ein weiterer Teil der Infizierten erkrankt zwar nicht, kann aber andere mit der Grippe anstecken.

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ruft das Gesundheitsamt in Anlehnung an die Empfehlungen der Ständigen Impf-Kommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) zur jährlichen Schutzimpfung gegen die saisonale Influenza auf. Die Grippeimpfung schützt nur vor Grippeviren und nicht generell vor anderen Erkältungskrankheiten oder einer Erkrankung an COVID-19. „Influenza und Covid-19 sind aber beide sehr ernsthafte Erkrankungen. Wer an Corona erkrankt, kann auch an der Virusgrippe erkranken. Es gibt sogar erste Befürchtungen, dass umgekehrt die Wahrscheinlichkeit einer zusätzlichen Corona-Infektion steigt, wenn man bereits an der echten Grippe erkrankt ist“, erklärt Waldemar Olk, zuständiger Mediziner im Fachdienst Gesundheit. Landrätin Peggy Greiser gibt auch zu bedenken: „Es gibt gegen Sars-CoV-2 noch keine Impfung, deshalb sollte man die Möglichkeit nutzen, sich zumindest gegen Influenza impfen zu lassen. „Die Wissenschaft weiß bisher wenig, wie sich eine Co-Infektion, also eine parallele Erkrankung von Corona und Influenza auswirken könnte  – eine mögliche Superinfektion, bei der sich die Symptome beider Erkrankungen wechselseitig verstärken, könne bislang nicht ausgeschlossen werden.“

„Die Empfehlung gilt insbesondere für Risikogruppen“, betont Olk. Dazu zählen alle Personen ab 60 Jahre, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, Personen mit gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie chronischen Atemwegskrankheiten, Herz-Kreislauferkrankungen, Immungeschwächte sowie Leber- oder Nierenleiden.

Geimpft werden sollten im Rahmen eines erhöhten beruflichen Risikos zudem auch Personen mit erhöhter Gefährdung, etwa medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr und Personen, die eine mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen sind.

Kinder erkranken besonders häufig und können deshalb andere Menschen wie Lehrkräfte, pädagogisches Personal und chronisch Kranke anstecken. Die Empfehlung ist daher die Risikogruppen zu impfen, also ältere Personen, chronisch Kranke und Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr. Dazu gehören auch Lehrkräfte und pädagogisches Personal.

In Deutschland stehen in diesem Jahr insgesamt 25 Million Dosen Impfstoffe für die saisonale Grippe zur Verfügung. Das reicht aber bei Weitem nicht für die gesamte Bevölkerung. Laut der aktuellen Stellungnahme der STIKO ist eine Erhöhung der Impfquote der Risikogruppen anzustreben. Ziel ist, neben dem individuellen Schutz auch das Gesundheitssystem zu entlasten. Dabei stehen Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe der saisonalen Grippe und/oder COVID-19 sowie einem erhöhten Risiko für eine Behandlung im Krankenhaus im Fokus. Dazu zählen insbesondere auch Bewohner von Pflege- und Behinderteneinrichtungen.

„Auch wenn die Grippeschutzimpfung auch grundsätzlich allen Personen außerhalb der STIKO-Empfehlungen zur Verfügung steht, sollte der Fokus klar auf Risikogruppen für schwere Krankheitsverläufen liegen“, betont Waldemar Olk.

Wer sich an die Hygieneregel AHA+Lüften hält, schützt sich übrigens sowohl gegen eine Corona- als auch gegen eine Influenza-Infektion.