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Jobcenter: Gut gerüstet für die Herausforderungen in der Corona-Krise

Das Kommunale Jobcenter des Landkreises Schmalkalden-Meiningen hat sich, wie viele andere Jobcenter, über Nacht auf eine völlig neue Situation eingestellt. Grund dafür ist SARS-CoV-2, der Virus, der in ganz Deutschland zu einem flächendeckenden Shutdown geführt hat. Die Gastronomie, zahllose Dienstleister und der gesamte Einzelhandel mussten von einem Tag auf den anderen schließen. Viele Firmen sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer standen plötzlich vor existenziellen Herausforderungen und Ängsten und waren gezwungen, über Nacht Kurzarbeitergeld, Soforthilfen oder andere staatliche Transferleistungen zu beantragen.

Die Politik hat schnell reagiert und ein historisches Sozialschutzpaket auf den Weg gebracht, das unter anderem für den begrenzten Zeitraum vom 01.03.2020 bis 30.06.2020 erleichterte Zugangsbedingungen für das SGB II beinhaltet. Die Vermögensprüfung, insofern kein erhebliches Vermögen vorhanden ist, wird für sechs Monate ausgesetzt, die Kosten für Unterkunft und Heizung werden für sechs Monate in tatsächlicher Höhe übernommen und der Grundantrag auf Arbeitslosengeld II wurde vereinfacht und kürzer gefasst. Darüber hinaus ist für bereits bestehende Bewilligungszeiträume, die in der Zeit vom 31. März 2020 bis einschließlich 31. August 2020 enden, kein neuer Weiterbewilligungsantrag  erforderlich. Die Leistungen werden einmalig automatisch weiter bewilligt.

„In den letzten vier Wochen haben sich die Antragszahlen verdoppelt. Und mit jedem weiteren Tag müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf neue gesetzliche Vorgaben und Entwicklungen gefasst sein, die ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsvermögen in ihrer täglichen Arbeit abfordern“, sagt Landrätin Peggy Greiser.

Durch die COVID-19 Pandemie seien persönliche Beratungen zurzeit nicht möglich. Alles müsse über das Telefon abgewickelt werden. Deswegen bittet die Landrätin alle Kunden dringend darum, telefonisch für das Jobcenter erreichbar zu sein, um Anliegen rasch klären zu können. „So werden fehlende Antragsunterlagen angefordert und eingehende Anträge schnell und unbürokratisch bearbeitet. Anders geht es gerade nicht“, erklärt Greiser. Den Schriftweg möchte man – wo immer es geht – im Sinne einer schnellen Anliegensklärung vermeiden.

Auf der Homepage des Kommunalen Jobcenters (www.lra-sm.de/jobcenter) sind die vereinfachten Antragsunterlagen mit entsprechenden Erläuterungen eingestellt. Der Zugang zu Leistungen für die Bürgerinnen und Bürgern ist so einfach wie möglich gestaltet.

„Für Rückfragen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gern zur Verfügung“, teilt Steffi Ebert, Fachbereichsleiterin des Kommunalen Jobcenters, mit und erläutert weiter: „Sobald die Antragsunterlagen vollständig vorliegen, geht der Antrag in die Bearbeitung. Daher bitten wir, die Bürgerinnen und Bürger unbedingt darauf zu achten, möglichst vollständige Unterlagen einzureichen. Nur so ist eine umgehende Bearbeitung möglich.“

Unterlagen können postalisch, aber auch per Mail im Kommunalen Jobcenter eingereicht werden. Da die Vorlage notwendiger Dokumente wie ein Personalausweis oder die Chipkarte der Krankenkasse gerade nicht möglich sind, akzeptiert das Kommunale Jobcenter in Anbetracht der besonderen Umstände auch Kopien oder mit dem Smartphone abfotografierte Nachweise, die eingereicht werden.

Einsatzfähig – auch dank Home-Office-Lösungen

Wie viele Arbeitgeber derzeit musste auch das Kommunale Jobcenter personelle Engpässe durch die kurzfristigen Schließungen von Kindergärten und Schulen schultern und sich über Nacht neu organisieren. Dies gelang unter anderem durch Homeoffice-Lösungen, die das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen kurzfristig für die Kolleginnen und Kollegen geschaffen hat.

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der gerade auch in diesen Tagen stark gefragte leistungsgewährende Bereich des Jobcenters leistungsfähig bleibt. „Viele besorgte und verunsicherte Bürgerinnen und Bürger fragen an und beantragen Leistungen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen, dass jeder Fall wichtig und jeder Fall schnell zu entscheiden ist, um finanzielle Sicherheit zu gewährleisten und die schlimmsten existenziellen Sorgen von den Menschen abzuwenden“, sagt Fachbereichsleiterin Steffi Ebert. „Wir haben uns in den letzten Tagen fachdienstübergreifend neu organisiert und sehen uns derzeit gut gerüstet für die Bewältigung der Anliegen der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis“, so Steffi Ebert. „Alle verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Jobcenters arbeiten gemeinsam auf das Kernziel hin, schnelle Entscheidungen über eingehende Anträge zu treffen und benötigte Geldmittel rasch auszuzahlen. Ich bin den Kolleginnen und Kollegen für ihr gemeinsames und engagiertes Handeln in einer solchen Krisenzeit sehr dankbar.“

Auch Landrätin Peggy Greiser verweist auf die Bedeutung des Kommunalen Jobcenters – gerade jetzt in der Krise. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen einen erheblichen Anteil zur Sicherung der sozialen Stabilität in unserem Landkreis bei“, so Greiser. „Für ihr außerordentliches Engagement danke ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz ausdrücklich.“ Auch wenn heute noch niemand wüsste, wie sich die Lage entwickelt, fest stehe, dass das Kommunale Jobcenter auch weiterhin alles rechtlich Mögliche tun werde, um Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis, die durch die COVID-19 Pandemie in Not geraten sind, zu helfen.

Für Selbständige, Freiberufler und alle anderen Betroffenen hat das Kommunale Jobcenter eine Servicehotline geschaltet. Diese lautet: 03693 485 – 8444.