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Heimrich kritisiert Siegesmund und fordert „ideologiefreie Prüfung“

Landrat Peter Heimrich hat Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund wegen ihrer Verweigerungshaltung hart kritisiert. Heimrich hatte im Februar vorgeschlagen, die Gleichstromtrasse Südlink entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu führen. Dort sei kein einziger Mensch betroffen – und aufgrund der Baufreiheit sei dies die wirtschaftlichste und kürzeste Variante. Siegesmund hatte den Vorschlag nun in öffentlichen Statements als „unseriös“ abgekanzelt. „Hirngespinsten erteile ich ganz klar eine Absage“, sagte Siegesmund den Tagesszeitungen STZ/Freies Wort. Die Thüringer Landesregierung will das Grüne Band als „Nationales Naturmonument“ ausweisen. Dass dadurch der gewünschte Sperrriegel gegen den Südlink geschaffen wird, darf längst bezweifelt werden.

„Bei der neuerlichen Stellungnahme von Frau Siegesmund wird deutlich, dass bei ihr ideologische Beweggründe im Vordergrund stehen. Der Mensch und dessen Schutzbedürfnisse stehen bei ihr an nachgeordneter Stelle“, kritisiert Heimrich, dessen Vorschlag von mehreren betroffenen Landräten Gehör findet. „Das Grüne Band ist in weiten Teilen geeignet, die Trasse aufzunehmen. Das heißt ja nicht, dass Grüne Band in Gänze beansprucht werden soll. Dort, wo es Sinn macht, um Geradlinigkeit zu erzeugen, kann man aus dem Grünen Band herausschwenken“, erneuerte Heimrich seinen Vorstoß. „Um den Mensch so weit wie möglich von den Belastungen dieser Stromtrasse zu schützen ist das Grüne Band die geeignetste Trassenführung zwischen Thüringen, Hessen und Bayern.“ Heimrich fordert daher eine ideologiefreie Prüfung und „keine Beschimpfung von Leuten, die sich Gedanken machen, wie man hier die Bürger im Werratal und die Rhön vor den Belastungen einer solchen Leitung schützen kann“. Was der Freistaat mache, ist zwar gut gemeint, aber an der Reaktion der Bundesnetzagentur sei doch zu erkennen, dass das völlig ins Leere laufe.

Zudem relativierte Heimrich  die naturschutzfachliche Bedeutung des Grünen Bandes.

„Jedes Kind weiß, dass im Grünen Band, also entlang der ehemaligen Grenze, massiv Chemikalien zum Einsatz gebracht wurden, um den  Grenzsoldaten Schussfreiheit zu verschaffen.“ Daher sei das Gebiet aus naturschutzfachlicher Sicht als „geringwertig einzustufen“. Die Schutzwürdigkeit des Werratals und der Rhön, wo die Trasse entlang von zahlreichen Siedlungsgebieten verlaufen solle, sei um ein Vielfaches höher zu bewerten.