Landrat Peter Heimrich wirbt vor der Gemeinderatssitzung in Benshausen am kommenden Dienstag, in der sich der Rat in Sachen Gebietsreform entscheiden wird, für einen Zusammenschluss mit Zella-Mehlis. „Ich freue mich, dass sich auch die interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Benshausen mit 91 Prozent in aller Deutlichkeit für Zella-Mehlis ausgesprochen haben“, so Heimrich. Dieses eindeutige Signal sei mit Sicherheit für viele Gemeinderäte ein wichtiger Gradmesser und eine gute Entscheidungshilfe. Zudem verweist der Landrat darauf, dass es derzeit äußerst wahrscheinlich ist, dass die Gebietsreform scheitere, weil in ganz Thüringen die Menschen auf die Barrikaden gehen und zahlreiche Verfassungsklagen gegen das umstrittene Projekt laufen – so auch die des Landkreises. Vor diesem Hintergrund wissen auch viele Benshäuser, was sie an ihrem Landkreis Schmalkalden-Meiningen haben, der gerade einen Antrag auf Ausnahmeregelung beim Innenministerium gestellt hat – mit anderen Worten: Der Landkreis, als einer der leistungsfähigsten in Thüringen – hat beantragt, selbstständig zu bleiben.
„Wir haben in den vergangenen Jahren in Benshausen viele Investitionen und Zuschüsse auf den Weg gebracht. Das werden wir auch weiterhin tun“, kündigt Landrat Peter Heimrich an. Insbesondere in der Grundschule Benshausen, die der Landkreis auf jeden Fall weiter erhalten wolle, wurden seit 2007 Vorhaben in Höhe von 686.000 Euro angeschoben. Weitere knapp 80.000 Euro kamen für Ausstattung hinzu und weiteren, rund 1,3 Millionen Euro, für den laufenden Unterhalt. „Es gibt nur wenige Landkreise und kreisfreie Städte, die so viel in ihre Schulen investieren, wie unser Landkreis.“ Zudem erinnert der Landrat an das Tanzhaus Benshausen, das jüngst sein 40-jähriges Jubiläum feierte. „Hier leistet der Landkreis jährlich einen Zuschuss von 122.000 Euro“, erklärt Peter Heimrich. Insgesamt sind in den vergangenen zehn Jahren rund drei Millionen Euro an Kreismitteln nach Benshausen geflossen.
Ungern äußert sich der Landrat über andere Gebietskörperschaften, es müsse aber betont werden, dass Suhl nicht umsonst gleich im ersten Satz des Fragenkatalogs der Gemeinde Benshausen betont hat: „Alle nachfolgende aufgeführten Punkte gelten unter Gesetzes- und Haushaltsvorbehalt.“ Suhl sei bis 2023 in der Haushaltssicherung. „Das bedeutet, alle freiwilligen Leistungen für Kultur, Freibäder, aber auch die städtischen Zuschüsse zur Betreibung der kommunalen Kitas kommen dabei auf dem Prüfstand“, so Heimrich. Im letzten Jahr hatte Suhl ein Haushaltsloch von rund 17 Millionen Euro im Haushaltsplan verbuchen müssen, für das es Bedarfszuweisungen vom Land beantragt hat. In diesem und in den kommenden Jahren seien ähnliche Fehlbeträge geplant. „Vor diesem Hintergrund sind die Versprechungen von Suhls Oberbürgermeister und sekundierende Landtagsabgeordneten mit vielen Fragezeichen versehen“, so Heimrich weiter.
Zella-Mehlis sei dagegen ein leistungsstarker Partner mit sehr moderatem Gebühren- und Steuerniveau, der von der Mentalität her und den historischen Beziehungen hervorragend zu Benshausen passt. Zudem hätte Benshausen im Zella-Mehliser Stadtrat ein echtes Mitspracherecht. Statistisch könnte die „Benshäuser Fraktion“ ein Fünftel des neuen Zella-Mehliser Stadtrates ausmachen.
Aus den dargelegten Gründen ist sich Landrat Peter Heimrich sicher, dass die Benshäuser Gemeinderäte eine vernünftige und zukunftsweisende Entscheidung zum Wohle ihrer Bürgerinnen und Bürger fällen werden.