Landrat Peter Heimrich hat enttäuscht auf den vom Bundeskabinett beschlossenen Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 reagiert. Dort ist die Ortsumgehung Wasungen im Gegensatz zum ersten ministeriellen Entwurf enthalten – allerdings nur in der Kategorie „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“. „Das heißt de facto: Das von vielen Wasungern lang ersehnte Projekt ist bis mindestens 2030 auf Eis gelegt, weil zwar weiter geplant werden kann, aber nur die Projekte im „vordringlichen Bedarf“ auch tatsächlich finanziell unterlegt sind.“ Für Schmalkalden-Meiningens Landrat ist die Kategorisierung nach einem Besuch bei Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt im Mai besonders bitter. „Herr Dobrindt hat uns damals in Aussicht gestellt, dass die Ortsumgehung Wasungen doch noch in absehbarer Zeit gebaut werden könnte, wenn der Freistaat das Kosten-Nutzenverhältnis optimiert. Dies ist nach meinem Kenntnisstand geschehen. Der Freistaat hat seine Hausaufgaben gemacht, aber Herr Dobrindt hat nicht geliefert“, so Heimrichs deutliche Einschätzung. „Die große Politik hat nach dem Bau der A 71 ein Versprechen abgegeben: Alle großen Zubringerstraßen sollten mit Ortsumfahrungen ausgestattet werden, um die Bürger zu entlasten. Bis heute hat sich diese Ankündigung für die Wasungen nur als heiße Luft erwiesen“, moniert der Kreischef. Insgesamt sei der BVWP regional äußerst unausgewogen. „Wenn man sieht, wie in anderen Bundesländern investiert wird, sehe ich Thüringen und insbesondere Südthüringen klar benachteiligt“, so Heimrich.