Altkanzler Helmut Schmidt war eine moralische Instanz. Die Nachricht seines Todes macht auch Landrat Peter Heimrich tief betroffen. „Auch wenn Helmut Schmidt ein wahrlich gesegnetes Alter erreicht hat, schmerzt sein Tod so ungemein, weil er eine Lücke hinterlässt, die nicht zu schließen ist. Schmidt ist und bleibt für mich das größte politische Vorbild. Aufgrund seiner Weitsicht und seiner hanseatisch-pragmatischen Analytik war er auch nach seiner Kanzlerschaft Impulsgeber für nachfolgende Politikergenerationen und für das öffentliche Politikverständnis generell“, so Heimrich. Schmidt habe es verstanden, komplexe weltpolitische oder ökonomische Zusammenhänge nüchtern und frei von Populismus allgemeinverständlich zu erklären. „Er konnte dank seiner unglaublichen Aura und Authenzität unbequeme Wahrheiten aussprechen.“ Dies habe ihm wiederum zusätzlichen Glanz verliehen, so der Landrat. „Nach der Wende versprach Helmut Schmidt den Ostdeutschen steigende Arbeitslosenzahlen und Arbeitsämter, bevor Landschaften blühen sollten. Er gab den Menschen in schwierigsten Zeiten durch realistische Einschätzungen Orientierung – auch wenn die Botschaften bitter waren“, sagt Heimrich. In seiner Zeit als aktiver Politiker habe Schmidt schwere Entscheidungen treffen müssen und sich während der Sturmflut, der Ölkrise oder dem RAF-Terrorismus als herausragender Krisenmanager erwiesen. Schmidts Standfestigkeit gerade auch beim Nato-Doppelbeschluss habe den Weg für ein Ende des Kalten Krieges geebnet. „Ein großer Staatsmann ist nicht mehr unter uns!“