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Wachsendes Integrationsnetzwerk will Willkommenskultur stärken

Die Resonanz zum jüngsten Treffen des Integrationsnetzwerkes fasste Landrat Peter Heimrich in einem Wort zusammen: „Wow!“ frohlockte er angesichts der voll besetzten Stühle, auf denen sonst die 50 Kreistagsmitglieder Platz nehmen. Dass man bei der zweiten Zusammenkunft die Auftaktveranstaltung noch einmal deutlich toppen würde, hätte er nicht für möglich gehalten, räumte Heimrich ein. Dem Netzwerk komme vor dem Hintergrund der weltweiten politischen Lage ein hoher Stellenwert zu und „die Teilnahme zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, dankte der Landrat den vielen engagierten Mitstreitern für ihren Einsatz.

Auch Maik Werner, Regionalkoordinator beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, machte nach der Vorstellung der neuen Netzwerk-Homepage deutlich: „Was hier in kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, ist mehr als beachtlich.“ Schmalkalden-Meiningen müsse sich nicht hinter Städten wie Jena verstecken. Der Regionalkoordinator berichtete über die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen und über Fördermöglichkeiten seines Bundesamtes. Sprachkurse könnten derzeit nur für Ausländer mit Aufenthaltstitel gewährt werden, für Asylbegehrende sei dies derzeit noch nicht möglich, bedauerte Werner, hoffte aber, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen hier bald ändern. Er fügte hinzu, dass das Bundesministerium des Innern derzeit an einem Gesetzesentwurf arbeite und eine Entscheidung im Deutschen Bundestag noch im Sommer dieses Jahres zu erwarten sei. „Das wäre eine große Hilfe bei der Integration“, unterstrich er.

Damit rannte der Regionalkoordinator bei den Mitgliedern des Integrationsnetzwerkes offene Türen ein. „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, bekräftigte auch die Leiterin der Volkshochschule, Dr. Ramona Fiedler-Schäfer. Die vhs-Chefin lobte in diesem Atemzug das große ehrenamtliche Engagement aus der Bevölkerung, das es ermögliche, in Schmalkalden, Steinbach-Hallenberg oder Meiningen Deutschkurse für Flüchtlinge anzubieten. Dank der Benefizveranstaltung „Peter Pan“ des Meininger Theaters stünden zudem 4500 Euro für ein ganz besonderes Sprachprojekt der vhs zur Verfügung: Unter dem Titel „Meine Stadt“ führt die vhs künftig Flüchtlinge durch Schmalkalden und Meiningen, um Lebenspraktisches, Kulturelles mit Sprache zu verbinden.

Im Bericht aus den vier Arbeitskreisen des Integrationsnetzwerkes ging es dann auch um weitere Projekte des Netzwerkes. Lobend wurde etwa das Projekt Patenschaften erwähnt, dass in Schmalkalden, Meiningen oder Steinbach-Hallenberg bereits zahlreiche Mitstreiter gefunden hat. Hierbei fühlen sich Bürgerinnen und Bürger für Flüchtlinge verantwortlich und gestalten mit ihnen gemeinsam die Freizeit. Hierbei fühlen sich Bürgerinnen und Bürger für Flüchtlinge verantwortlich, nehmen Anteil an ihren Lebensgeschichten, begleiten sie bei Behördengängen und gestalten gemeinsam mit ihnen die Freizeit.

Ein größeres Brainstorming gab es dann zum Ende des Netzwerktreffens. Weil im Stadtteil Jerusalem eine Willkommens- und Begegnungsstätte geplant ist, wollten die Netzwerkmitglieder sich über die Angebote, die Gestaltung oder Ziele austauschen und Ideen sammeln. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Willkommenskultur im Landkreis zu verbessern“, sagte Fiedler-Schäfer, die Moderatorin der Veranstaltung. Die gesammelten Anregungen der Mitglieder sollen dann beim nächsten Treffen ausgewertet werden.

Fotos: Mitglieder des Integrationsnetzwerkes auf Ideensuche für die neue Willkommens- und Begegnungsstädte im Meininger Stadtteil Jerusalem.