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Feuerwehrstatistik 2014: 1500 Einsätze

Auch wenn im vergangenen Jahr glücklicherweise die ganz großen Schadensereignisse ausgeblieben sind, spricht die Statistik 2014 Bände über die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. „Insgesamt mussten unsere Wehren mehr als 1500 Mal ausrücken. Das sind 1500 Einsätze, in denen Ehrenamtliche ihre Freizeit für das Wohl anderer Menschen opferten und nicht selten ihre eigene Gesundheit dabei riskierten“, resümiert Landrat Peter Heimrich. Dieses ehrenvolle Engagement könne man nicht hoch genug würdigen. „Von Hochwassern und Orkanstürmen sind wir im vergangenen Jahr zum Glück verschont geblieben“, sagt Markus Schmidt, Fachdienstleiter Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst im Landratsamt. „Zu den größeren Einsätzen zählte 2014 ein Brand in der Restabfallbehandlungsanlage in Zella-Mehlis.“

Die Anzahl der Feuerwehren hat sich gegenüber dem Jahr 2013 nicht verändert. In den nächsten Jahren sind weitere Zusammenschlüsse von Feuerwehren jedoch aufgrund der personellen Ausstattung wahrscheinlich und sinnvoll.

Die Freiwilligen Feuerwehren untergliedern sich in

  • 3    Stützpunktfeuerwehren
  • 9    Feuerwehren mit besonderen und überörtlichen Aufgaben
  • 90  übrige Feuerwehren
  • 1    Werksfeuerwehr

Personalbestand: In den Einsatzabteilungen aller freiwilligen Feuerwehren versahen insgesamt 2.365 Mitglieder ihren Dienst. Mehr als 50 Jugendliche sind dabei von den Jugendfeuerwehren in die Einsatzabteilungen übernommen worden. Auch deshalb ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 86 Einsatzkräften zu verzeichnen. Damit ist der Mitgliederrückgang zwar aufgehalten worden, die meisten Feuerwehren haben jedoch große Probleme, die Einsatzbereitschaft am Tag zu gewährleisten. Rund 40 Freiwillige Feuerwehren sind am Tag so gut wie nicht einsatzbereit. Nur in etwa 20 Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises steht am Tag mindestens eine Löschgruppe zur Verfügung. Angespannt ist nach wie vor die Situation bei ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern. Von den Geräteträgern stehen am Tag nur etwa 25 Prozent für Einsätze zur Verfügung. Insgesamt ist die Zahl der Atemschutzgeräteträger gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben, obwohl 51 Atemschutzgeräteträger neu ausgebildet wurden. Bei ausgebildeten Gruppenführern oder Zugführern ist die Situation ähnlich: Insgesamt standen den Wehren im Landkreis zwei Gruppenführer weniger zur Verfügung als 2013, trotz zwölf neu ausgebildeter Gruppenführer. Auch bei den Zugführern gab es einen Aderlass von zwei Kameraden (2014 = 98, 2013 = 100), obwohl man neun Zugführer neu qualifizierte. „Man muss insgesamt sagen, dass unsere Feuerwehren bis auf wenige Ausnahmen sehr um die Aus- und Weiterbildung ihrer Einsatzkräfte bemüht sind“, berichtet Kreisbrandinspektor Klaus Kleimenhagen.

In den Alters- und Ehrenabteilungen der Feuerwehren ist die Mitgliederzahl leicht gesunken – auf 801 Kameradinnen und Kameraden. Verringert hat sich auch die Anzahl der Frauen, die in den Einsatzabteilungen aktiv sind. Insgesamt trugen im vergangenen Jahr 189 Kameradinnen einen „Piepser“ bei sich (minus 18).

Einen leichten Zuwachs (plus fünf) können die Jugendfeuerwehren im Landkreis vermelden. Die Anzahl der Jugendlichen ist von 761 im Jahr 2014 auf 766 Mitglieder gestiegen. Der Übertritt in die Einsatzabteilungen (etwa 50) wurde durch Neuaufnahmen in die Jugendfeuerwehr kompensiert. „Dies zeugt von einer kontinuierlichen und guten Arbeit in den Jugendfeuerwehren“, freut sich Kreisbrandinspektor Kleimenhagen.

In den verschiedenen Katastrophenschutzzügen des  Landkreises sind nochmals etwa 1000 ehrenamtliche  Helfer mit 32 Fahrzeugen tätig – beispielsweise Sanitätszug, Betreuungszug, Technischer Zug, Bergwachten, Wasserwacht, DRK Ortsgruppen.

Unfallgeschehen: Beim Unfallgeschehen im Feuerwehrdienst gab es gegenüber 2013 wiederum einen leichten Anstieg. 2014 wurden der bei der Feuerwehr Unfallkasse 36 Unfälle gemeldet. „Glücklicherweise blieben schwere Verletzungen in diesem Jahr aus“, sagt der Kreisbrandinspektor. In der Ausbildung und bei Einsätzen insbesondere bei Feuerwehrwettkämpfen sollte seiner Meinung nach der Schwerpunkt auf die Durchsetzung der Unfallverhütungsvorschriften gelegt werden.

Einsatzgeschehen: Im Jahr 2014 mussten die Feuerwehren des Landkreises insgesamt 1510 Mal ausrücken. Die Halbierung der Einsatzzahlen gegenüber dem Jahr 2013 ist darauf zurückzuführen, dass der Landkreis von Hochwasser- oder Orkanereignissen im Wesentlichen verschont geblieben ist.

Die Feuerwehreinsätze* des Jahres 2014 gliedern sich in:
(*bei Einsätzen mit mehreren Feuerwehren wurde jede FW gezählt)

20132014
Brände265235
Technische Hilfeleistungen 2192688
Fehlalarme270288
davon Brandmeldeanlagen198201
Katastropheneinsätze10
sonstiges( nicht abgefragt)98
Gesamt29261510

Auch im Jahr 2014 setzte sich im Einsatzgeschehen die Tendenz fort, dass Brandeinsätze schon lange nicht mehr das Hauptaufgabengebiet für die Feuerwehren sind. Wie auch schon in den letzten Jahren sind die Fehleinsätze in erster Linie auf Fehlalarme von Brandwarn- und Meldeanlagen zurückzuführen (wiederum 3 mehr als 2013). Böswillige Fehlalarme kann man fast vernachlässigen. Bei den sonstigen Einsätzen sind die Brandsicherheitswachen nicht enthalten.

Aus- und Weiterbildung: Auch im Jahr 2014 wurden im Rahmen der Kreisausbildung unter Verantwortung der Kreisbrandmeister wieder zahlreiche Lehrgänge durchgeführt. Diese teilen sich auf in:

3 Lehrgänge Truppmann
1 Lehrgang Truppführer
3 Lehrgang Atemschutzgeräteträger
3 Lehrgänge Maschinisten
4 Lehrgänge Motorkettensägeführer

 

Bei diesen Lehrgängen wurden insgesamt 219 Angehörige aus den Feuerwehren des Landkreises ausgebildet. Ein Minus von 62 gegenüber 2013. An der Landesfeuerwehrschule Bad Köstritz (LFKS) wurden 88 Feuerwehrangehörige des Landkreises ausgebildet (2013= 78). 51 Kameradinnen und Kameraden erhielten eine Absage der LFKS aus Kapazitätsgründen. 21 Kameraden sind nach erfolgter Einberufung an der LFKS nicht angereist bzw. haben selbst kurzfristig abgesagt.