Sie sind die Lobby der Jugend und Jugendverbände, machen sich stark gegenüber Öffentlichkeit, Verwaltung und Politik, gestalten Rahmenbedingungen oder organisieren Veranstaltungen: In vielen Regionen Deutschlands gibt es sogenannten Jugendringe – auch im Landkreis Schmalkalden-Meiningen bestand ein solcher Kreisjugendring bis ins Jahr 2011, löste sich dann jedoch auf. Ein Zustand den Ulrich Töpfer, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses des Landkreises, sehr bedauert: „Der damalige Kreisjugendring wurde aufgrund des Wunsches vieler Jugendverbände im Landkreis gegründet. Das ehrenamtliche Engagement der Vertreterinnen und Vertreter suchte damals seinesgleichen“, erinnert sich der Ausschussvorsitzende. Sogar eine feste Stelle sei damals im Kreisjugendring installiert worden. „Leider wurde der Kreisjugendring aufgrund vieler Personalwechsel und der damit fehlenden Kontinuität im Jahr 2011 aufgelöst. Ich bin aber nach wie vor überzeugt, dass unsere Jugendverbände ein Sprachrohr benötigen, um ihren Interessen Gehör zu verschaffen.“
Um den genauen Bedarf zu ermitteln, hat der Jugendhilfeausschuss nun beschlossen, mittels einer entsprechenden Abfrage bei den Jugendverbänden zu eruieren, ob eine Wiederbelebung des Kreisjugendrings gewünscht und zielführend ist. Die Bedarfsabfrage läuft seit 16. September und dauert bis 30. November 2021 an. Mitglieder des Jugendhilfeausschuss und der freien Jugendhilfe werden hierzu Kontakt zu den Vereinen und Verbänden aufnehmen. Wer nicht aufgesucht beziehungsweise angeschrieben wird, kann diesen Vordruck [PDF] nutzen. „Wir wünschen uns eine rege Beteiligung, so dass die Ergebnisse die Aussagen der Vereine und Verbände des Landkreises insgesamt widerspiegeln“, sagt Yvonne Krosse, Leiterin des Fachdienstes Jugend im Landratsamt.
Sie spricht von einer guten Zusammenarbeit, die zwischen den Trägern der freien Jugendhilfe und dem Jugendamt bestehe. Gute Kontakte gäbe es auch zwischen den Vereinen und Verbänden sowie den Trägern der freien Jugendhilfe. „Mit der Aktivierung des Kreisjugendrings soll das vorhandene Wissen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten eines jeden Vereins beziehungsweise Verbands noch besser gebündelt werden“, so Krosse. Ziel sei ein noch besserer Austausch und eine noch tiefere Vernetzung. „Wir wollen, dass im Sinne der Kinder und Jugendlichen sehr eng und partnerschaftlich zusammengearbeitet wird.“
Im Anschluss an die Bedarfsabfrage nach Fristende erfolgt die Auswertung der Rückmeldungen. Die Ergebnisse werden im Jugendhilfeausschuss vorgestellt, denkbar sei bei einem entsprechenden Beschluss des Gremiums auch die Schaffung einer festen Stelle, auch eine Vorstellung der Ergebnisse im Beisein der beteiligten Verbände und Vereine ist angedacht.
Aufgaben des potenziellen Kreisjugendringes:
- jugendpolitische Interessenvertretung
- Aufbau und Vernetzung ehrenamtlicher Strukturen
- Beratung und Unterstützung (Antragstellung für die Inanspruchnahme von Fördermitteln, Erarbeitung von Jugendordnungen, Vernetzung, Gespräche mit Ämtern und anderen Institutionen)
- Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, wie z.B. Freizeitangebote, Bildungsangebote, jugendkulturelle Veranstaltungen, Projekte
- Service (Vorhalten eines Materialpools z.B. Hüpfburg, Informationsmaterial, ggf. Fahrzeug, Prüfung von Fördermöglichkeiten/„Fundraising“, Unterstützung bei der Qualifizierung zum Jugendgruppenleiter und bei der Ausstellung der Jugendleitercard „JuLeiCa“)
- Öffentlichkeitsarbeit (Informationsfluss zu Ferien- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, Repräsentation in der Öffentlichkeit – Homepage, Facebook, Instagram –, Ansprechpartnerfunktion)
Als Ansprechpartnerin für Rückfragen zur Bedarfsabfrage steht Carolin Schwarz vom Fachdienst Jugend zur Verfügung (Tel.: 03693-485-8642, E-Mail: c.schwarz@lra-sm.de).
Zum Download: Bedarfsabfrage Kreisjugendring [PDF]