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Jagdbehörde informiert: Einzeljagd kann trotz Ausgangssperre ausgeübt werden

In einem Rundschreiben hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (in Abstimmung mit dem Bundesinnen- und dem Bundesgesundheitsministerium) am 28. April 2021 bestätigt, dass die Einzeljagd auf Schalenwild auch dort zulässig ist, wo eine nächtliche Ausgangssperre (von 22 bis 5 Uhr) nach dem Infektionsschutzgesetz besteht. Also aktuell auch im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Zuletzt hatte es zu diesem Thema zahlreiche Anfragen in der Jagdbehörde des Landratsamtes gegeben.

„Angesichts der grundlegenden Bedeutung der Jagd für die Prävention und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest sowie den Schutz der land- und forstwirtschaftlichen Kulturen und des Gemüse- und Weinbaus vor Wildschäden auf den Flächen der land- und forstwirtschaftlichen Eigentümer stellt die Ansitz- oder Pirschjagd auf Schalenwild in der Zeit der Ausgangssperre einen gewichtigen und unabweisbaren Zweck dar“, heißt in dem ministerialen Schreiben.

Damit ist nunmehr klar, dass die Jagd – insbesondere auf Schwarzwild, aber auch auf anderes Schalenwild – auch dann möglich ist, wenn eine nächtliche Ausgangssperre aufgrund des kürzlich geänderten Infektionsschutzgesetzes gilt.

Hintergrund dafür ist, dass die Jägerschaft mit der nächtlichen Einzeljagd einen wichtigen Beitrag zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest, aber auch vor Wildschäden, leistet. Die Afrikanische Schweinepest ist nicht auf den Menschen übertragbar, aber für Wildschweine und Hausschweine sehr gefährlich.

In Russland, Weißrussland, der Ukraine ist die Seuche praktisch flächendeckend verbreitet. Zahlreiche Fälle sind aus Polen bekannt. In Deutschland wurden im September die ersten Fälle im Bundesland Brandenburg festgestellt. Die dramatische Lage erkennt man daran, dass in den vergangenen sieben Monaten über 1070 Wildscheine mit der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg und Sachsen festgestellt wurden. Die Jagd gilt als die geeignetste und effektivste Form der Vorbeugung bzw. des Schutzes unserer Region vor der Afrikanischen Schweinepest, weil die Zeitspanne zwischen Eintrag und Erkennung der Seuchen entscheidend ist. Daher ist eine kontinuierliche Jagd und Beprobung der Wildschweine nötig.