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Die Ausstellung

Drei Themen werden in der Ausstellung beleuchtet: Die Sterne, die „wetternden“ Naturgewalten und der „erzählende“ Berg. Bereits der Weg zum Turm soll ein Erlebnis sein und wird zur Besucherreise inszeniert. Die Ausstellung beschränkt sich dabei nicht nur auf die Ausstellungsräume, auch Zugang, Eingang, Aussichtsplattform oder der begehbare Ring werden als Informationsträger genutzt, damit das Gesamtkonzept wirken kann.

Die kreativen Ideen hierfür kommen vom Studio klv aus Berlin, das unter anderem an der Neugestaltung des Aquazoos Düsseldorf und des Science Center Spektrum Berlin mitwirkten und bei vielen weiteren Ausstellungen, Besucherzentren und Erlebniswelten erfolgreiche Arbeit geleistet hat. Bernhard Kehrer, der früher als Redakteur für die beliebte Knoff-hoff-Fernsehshow gearbeitet hat, ist einer der beiden Geschäftsführer des 20-köpfigen Team. „Wir denken an eine Besucherreise vom Parkplatz bis hinauf zum Turm“, erklärt der studierte Physiker, der auch die Akteure der Region und ihre Wünsche einbeziehen will. Kehrer sagt: „Das echte Erleben steht bei uns im Vordergrund. Deswegen wird bereits auf dem Weg vom Parkplatz zum Turm bereits mit Sinnesstationen gearbeitet.“

Wie enstehen die Jahreszeiten? Und wie sah die Hohe Geba an meinem Geburtstag aus? Auch auf diese Frage wird es in der Ausstellung Antworten  geben.

Wie enstehen die Jahreszeiten? Und wie sah die Hohe Geba an meinem Geburtstag aus? Auch auf diese Frage wird es in der Ausstellung Antworten geben.


Die Rhön ist unter Naturforschern bekannt als einer der wenigen vom Lichtsmog verschonten Gebiete Mitteleuropas. An nur wenigen Orten in Deutschland sind bei Nacht so viele Sterne ohne Hilfsmittel zu erkennen. In der Ausstellung werden die Besucher deswegen in einem Raum der absoluten Dunkelheit begrüßt. Dort heißt es tasten und suchen. Anschließend machen sie sich mit tragbaren Projektionsflächen als „Lichtforscher“ auf den Weg um das Licht einzufangen, Beamer werfen dazu Sternenbilder in den Raum. „Wir wollen eine gute Mischung aus Wissensvermittlung und Unterhaltung erreichen“, unterstreicht Kehrer.

Im Foyer ist eine spektakuläre Sonnenprojektion mit Planetenweg vorgesehen – via Satellit könnten hier Live-Bilder mittels Beamer übertragen werden.

Aber auch bildliche oder anschauliche Dinge werden eine große Rolle spielen. Was wiegt eine Tüte Milch auf anderen Planeten? Wie fühlt sich ein Sprung auf dem Mond an? Mit einem speziellen Exponat in Form einer schiefen Ebene soll simuliert werden, dass die Anziehungskraft auf dem Mond ein Sechstel der Erdanziehungskraft beträgt. Der Sprung soll mit einer Kamera gefilmt und live ein Bild der Mondoberfläche montiert werden.

Die Hohe Geba ist aber auch bekannt für die starken Wetterphänomene. In dem Ausstel-lungsbereich zu den Naturgewalten werden ebenfalls interaktive und multimediale Antworten geliefert. So erfahren die Besucher anhand eines Sonne-Erd-Modells wie die Jahreszeiten entstehen. Der Besucher entscheidet an welcher Stelle er das Erdmodell platziert und damit welchen Tag im Jahr das Modell anzeigt. Auf einem mitgeführten Bildschirm sieht man, wie es an diesem Tag auf der Geba aussieht. An interaktiven Exponaten erleben die Gäste wie Tornados, Wolken oder Blitze entstehen.

Auf einer geneigten Ebene können Gäste nachempfinden, wie sich Sprünge auf dem Mond anfühlen.

Auf einer geneigten Ebene können Gäste nachempfinden, wie sich Sprünge auf dem Mond anfühlen.


Und was wird der Berg den Besuchern erzählen? Die Hohe Geba ist wie große Teile der Rhön vulkanischen Ursprungs. Eine „Vulkanlandkarte“ schärft das Bewusstsein des Besuchers für die Umgebung und ihren geologischen Ursprung, der vielen Menschen gar nicht mehr bewusst ist. Auf einer begehbaren Landkarte gibt es mit Hilfe von großen digitalen Lupen Informationen über die geologische Vergangenheit sowie über Orte und Highlights der Umgebung zu entdecken. Hier werden sehenswerte Reiseziele der Umgebung vermittelt –die Ausstellung wird zum touristischen Portal für die gesamte Region. Wo geht’s zur Wartburg? Oder: Was bietet das Meeresaquarium Zella-Mehlis?

Wie sich Vulkangestein anfühlt, können Besucher im „Inneren“ der Geba ertasten. Der Basaltraum zeigt das unverfälschte Innere des Geba-Berges. Hier ist das sonst nicht zugängliche Vulkangestein direkt zu sehen. Welche Geschichte die Steine zu erzählen haben, verrät ein Gesteinsscanner. An einem Versuchsaufbau können die Besucher erleben, wie ein Vulkanausbruch vonstatten geht. In einer Vulkanshow können Sie sogar einen „echten“ Vulkanausbruch nacherleben. Mit dem „Lava-Lift“ geht’s nach oben bis zur Aussichtsplattform. Hier sollen mehrere Medienteleskope angebracht werden. Damit können die Besucher auch am Tag den Sternenhimmel über der Geba genießen und bei Nebel in die Ferne blicken. Über die Fernrohre können auch touristische Hinweise aus der Umgebung abgerufen werden. Von oben geht es dann mit dem Himmelsrutsche wieder nachten unten – die Besucher werden zu Himmelskörpern und spüren die Beschleunigung durch die Schwerkraft auf dem Weg nach unten. Erst jetzt wird den Besuchern klar, was auf den Monitoren im Bereich „Sterne“ vorbeigeflitzt ist – das waren die Besucher selbst.

Eine begehbare Karte zeigt den Besuchern, was in der Region alles zu erleben gibt.

Eine begehbare Karte zeigt den Besuchern, was in der Region alles zu erleben gibt.


Vom Foyer aus können die Besucher auf dem begehbaren Ring nicht nur Nervenkitzel erleben, sondern erhalten hier auch Informationen zum Thema Wind und Wetter – etwa zu dramatischen Wetterumbrüchen im Himalaya.

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass solche Ausstellungen sehr erfolgversprechend bei Familien mit Kindern, aber auch bei Senioren sind. Jedem wird etwas geboten. Das ist eine typische Familienattraktion mit Bildungsanspruch“, sagt Bernhard Kehrer.