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Regelschule “Vordere Rhön” in Bettenhausen erhält Erweiterungsneubau

Dieser Tage herrscht reger Betrieb auf dem Areal der der Staatlichen Regelschule „Vordere Rhön“ in Bettenhausen: Dort soll ein Erweiterungsneubau entstehen. Da die Sanierung der Regelschule eines der derzeit größten Schulbauvorhaben im Landkreis ist, wurde am 28. Mai 2020 der symbolische Grundstein in kleinem Rahmen gelegt. Gekommen waren Landrätin Peggy Greiser, Schulleiter Klaus-Peter Weisheit, Rhönblick-Bürgermeister Christoph Friedrich und Ortsteilbürgermeister Holger Senf, die verantwortliche Bauplanerin Jutta Knipping und Lorenz Koch, Geschäftsführer der ESKO Baugesellschaft sowie die eingeladenen Fraktionsvorsitzenden. Eine Zeitkapsel mit vielen Erinnerungen von diesem Ereignis wurde gemeinsam in das Fundament des künftigen Neubaus eingelassen.

Fünf Millionen Euro schwere Investition

Viele gute Wünsche begleiteten den weiteren Baufortschritt: „Das ist gut investiertes Geld“, betont Landrätin Peggy Greiser und freut sich sehr, dass dieser wichtige Schulstandort für die Rhön erhalten bleibt. „Hier wird eine richtig tolle Arbeit geleistet, der Um- und Neubau trägt dem Rechnung“, lobte Greiser nicht nur das 18-köpfige Kollegium und die Schüler, sondern auch die „guten Seelen des Hauses“, wie etwa Hausmeister Thomas Dumke, der die Zeitkapsel gestaltete. Greiser hofft, dass die Schülerzahlen weiterhin stabil und viele Absolventen im Landkreis bleiben. „Die rund 200 Schülerinnen und Schüler der Regelschule pendeln während der Bauarbeiten nach Meiningen. Dies ist schon eine gewaltige Mehrbelastung für alle Familien“, berichtet Schulleiter Klaus-Peter Weisheit. „Doch wir alle wissen, dass sich der Aufwand lohnt. Der Neubau schafft Platz für vieles, wofür vorher kein Platz war“, freut sich Weisheit ganz besonders auf den neuen Speiseraum für seine Schützlinge.
Rund 5,02 Millionen Euro fließen für umfangreiche Baumaßnahmen in die Regelschule. So mussten vier Teilgebäude abgerissen werden, weil ein Umbau nach modernen Sicherheitsvorschriften schlichtweg zu aufwendig war. Mitte, Ende nächsten Jahres, so der Plan, soll die Regeschule in neuem Glanz erstrahlen. Der Freistaat fördert das Bauprojekt mit 66 Prozent der förderfähigen Kosten. Sandra Schilling vom Fachdienst Bau und Gebäudeverwaltung im Landratsamt Schmalkalden-Meiningen betreut das Bauvorhaben federführend.

Modern, nachhaltig und barrierefrei

Der Schulstandort der Regelschule Bettenhausen bestand bis zum Baubeginn aus zwei Schulgebäudeteilen: Haus 1-4, Haus 5, Turnhalle und Außensportanlage. Die Häuser 1-4 (Baujahr ca.1910 und älter) wurden bereits zu Jahresbeginn 2020 abgerissen. Die Gebäude entsprachen in keiner Weise den heutigen Anforderungen an eine moderne, zeitgemäße und zukunftsorientierten Schule. Im abgerissen Schulteil gab es keine Sanitärbereiche, keine Differenzierungsräume und die Räume waren auch nicht barrierefrei erreichbar. Zudem musste auch brandschutztechnisch nachgerüstet werden. Ebenso wies die Bausubstanz erhebliche Bauschäden (Dachkonstruktion und Holztreppen) auf. Eine Sanierung wurde geprüft, stellte sich aber als unwirtschaftlich heraus.

Nach dem Abriss der Häuser 1-4 soll nun an das Haus 5 (Baujahr 1985), das 2010 ertüchtigt wurde, ein Anbau mit einer Grundfläche von 18 x 24 Metern (ohne Unterkellerung) mittels Verbinder angeschlossen werden.

In diesem Neubau sollen ein zentraler Eingangsbereich, ein Treppenhaus mit innenliegendem Aufzug, ein Speiseraum/Multifunktionsraum sowie Fach-, Klassen-und Differenzierungsräume untergebracht werden – alles gemäß aktueller Schulbauempfehlung. So entstehen zwölf Klassenräume, entsprechende Differenzierungsräume, Fachkabinette mit Vorbereitungsräumen, ein Multifunktionsraum, der auch zur Essenversorgung dient, eine Lehrküche, moderne Räume für Schulleitung samt Lehrerzimmer, ein Erster-Hilfe-Raum und ein barrierefreies WC.

Auch energetisch wird der Neubau selbstverständlich geltenden Standards entsprechen. Die geplante Wärmedämmung im Dachbereich sowie auf der obersten Geschossdecke, die Außenwanddämmung und Fenster mit Isolier-/Wärmeschutzverglasung führen zu einer Einhaltung der Energieeinsparverordnung. Für den Neubau werden entsprechende Grundleitungen, Gebäudedrainagen samt Anschlussleitungen verlegt. In beiden Schulteilen wird die Raumakustik durch den Einbau von Akustikdecken und Akustikelementen künftig gewährleistet sein. Neue Innenwandflächen und Bodenbeläge werden hergestellt. Zudem baut die Baufirma neue Türen mit einem Schließsystem ein.

EDV-Technik auf dem Stand der Zeit

Auch die Schulausstattung wird künftig die Grundlage für modernes und zukunftsorientiertes Lernen bilden: So wird eine Mediathek eingerichtet, ein Computerkabinett, Laptopwagen und moderne Klassenraumeinrichtungen sowie Computer-und Lehrmitteltechnik bereitgestellt. Ebenso ist der Einbau eines Amokwarnsystems (ELA) vorgesehen. Die Ausführung des gesamten Innenausbaus in beiden Häusern erfolgt gemäß der Leitlinien zum barrierefreien Bauen. Wie im Neubau sollen auch im Haus 5 bei der grundhaften Sanierung brandschutztechnische Auflagen und die Leitlinien der Barrierefreiheit Berücksichtigung finden. So stellt die Baufirma zwei brandschutztechnisch abgesicherte, unabhängig voneinander nutzbare Rettungswege, her. Ein Treppenhaus im zu sanierenden Schulteil besteht bereits, muss aber ertüchtigt werden. Der zweite bauliche Rettungsweg entsteht im Neubau. Im Treppenhaus des Neubaus wird ein Aufzug integriert, er erschließt alle Geschosse barrierefrei. Die Zugänge zu den Treppenhäusern werden in allen Geschossen mit Brandschutztüren ausgerüstet. Auch eine neue Brandmeldeanlage ist vorgesehen. Im Haus 5 wird mit der Sanierung ebenfalls die alte Sanitär-und Heizungsinstallation komplett erneuert. Geplant ist der Einsatz einer modernen Pelletheizung. Auch die Elektroinstallation wird in beiden Gebäudeteilen nach modernsten Standards erfolgen. Inbegriffen ist hierbei auch die digitale Infrastruktur (Verlegung von Datenkabeln, Informationssysteme, geschlossenen Datennetzes mit Servertechnik, WLAN im kompletten Schulgebäude).

Attraktiver Schulhof

Der Schulhof wird im Bereich des Baufeldes neu gestaltet. Ein grünes Klassenzimmer, Sitzmöglichkeiten und Rabatten zur Auflockerung sind die Highlights eines modernen Schulhofs. Die Wegeanbindung wird ebenfalls neu gestaltet. Zudem errichtet die Baufirma einen Müllstellplatz. Direkt am Schulgebäude ist eine Überdachung zum Aufenthalt und zur Regeneration geplant.

Foto: Die über fünf Millionen schwere Sanierung der Staatlichen Regelschule „Vordere Rhön“ in Bettenhausen ist eines der derzeit größten Schulbauvorhaben im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Foto Grundsteinlegung: Symbolische Grundsteinlegung am 28. Mai 2020: Landrätin Peggy Greiser versenkt zusammen mit Ortsteilbürgermeister Holger Senf feierlich die Zeitkapsel im frisch gegossenen Fundament des Erweiterungsneubaus.

Foto Zeitkapsel: In der von Hausmeister Thomas Dumke gebauten Zeitkapsel befinden sich historische Dokumente, das tagesaktuelle Meininger Tageblatt, Auszüge aus der Chronik der Schule sowie Teile des Kalenders, der zur Schulabriss-Party gestaltet worden war.