Etwas aufbauen, worauf man stolz sein kann, sein eigener Chef werden, experimentieren dürfen und sich dabei die Zeit frei einteilen können – dies sind nur einige Gründe, warum Menschen sich dazu motivieren, Gründer zu werden und sich eigenverantwortlich mit einer beruflichen Idee am durchaus hart umkämpften Markt zu etablieren. Der Mut, diesen entscheidenden Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, braucht natürlich Rückhalt, er braucht Austausch und er braucht Partner. Und so verwundert es nicht, dass auch der 2. Meininger Gründertalk, der am 3. April 2019 im Dampflokwerk Meiningen stattfand, auf großes Interesse bei Gründern wie Gründungswilligen gestoßen ist. Das Dampflokwerk bot für das diesjährige Zusammentreffen mit seinen Räumlichkeiten einen ebenso unkonventionellen wie außergewöhnlichen Rahmen und ermöglichte ein lockeres Zusammensein aller Beteiligten. „Wir sind sehr dankbar, dass wir die Lokalität des Dampflokwerkes für den Gründertalk nutzen konnten“, so Ulrike Steinmetz von der Wirtschaftsförderung des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen. „Die entspannte Atmosphäre hat dazu beigetragen, dass wir uns bis in den späten Abend hinein nicht von den spannenden Erfahrungsberichten der Gründer und der extravaganten Location mit der imposanten Dampflok im Hintergrund trennen wollten.“
Viele Partner vor Ort
Eingeladen hatte der Landkreis Schmalkalden-Meiningen unter Beteiligung der ThEx Thüringen Enterprise und ThEx Thüringen Mentoring, die den Gründertalk als Gemeinschaftsprojekt mit gesponsert haben. Insgesamt 44 Teilnehmer, davon allein 28 Gründer, sind der Einladung gefolgt. Die Gründerinnen und Gründer nahmen die Gelegenheit wahr, sich untereinander auszutauschen, voneinander zu lernen, Netzwerke zu knüpfen, aber natürlich auch potentielle Finanzpartner, wie die GfAW, die regional ansässige Sparkasse oder die Wirtschaftsförderung der Kreisbehörde, für die Finanzierung ihrer Gründungsvorhaben zu gewinnen. Auch für die Erörterung eines eventuellen Bedarfes an Arbeitnehmern waren mögliche Partner vor Ort, so das Kommunale Jobcenter des Landkreises und die Agentur für Arbeit. Eröffnet wurde Gründertalk durch Landrätin Peggy Greiser, die auf die vielen Beratungsmöglichkeiten und Angebote hinwies, die der Landkreis für Gründungswillige im Sinne einer echten Prachtregion bereithält. Der Gründungszuschuss, der durch das Landratsamt bereits seit 2009 gewährt wird, ist dabei nur eine von zahlreichen Möglichkeiten, eine gute Idee zu unterstützen. „Man müsse nicht zur „Höhle der Löwen“ gehen“, scherzte sie abschließend. „Auch der Landkreis hält ein engmaschiges Netzwerk für Gründer vor, das genutzt werden kann“, so die Landrätin.
Langfristige Kundenbindung
Hauptthema des Gründertalks war die kontinuierliche Kundenbindung an ein Unternehmen. Wie gelingt es, ein vertrauensvolles und langfristiges Verhältnis zum Kunden aufzubauen und zu erhalten? Und wie kann man verlorene Kunden zurückgewinnen? Diese und andere Fragen standen im Fokus eines Impulsvortrages von Ninette Pett, selber Gründerin und Geschäftsführerin der PETT PR Gesellschaft für Unternehmenskommunikation und dem sich daran anschließenden Gründertalk, in welchem ausgewählte Gründer in einer lebhaft geführten Diskussion ihre ganz persönlichen Erfahrungen, Ideen und auch Fragestellungen zum Thema einbrachten. Die Ideen und Vorhaben der Gründer selber ließen dabei in ihrer Kreativität und Vielfalt keine Wünsche offen. Vom Bambusfahrrad der Firma „PINE.bike“, einem Unternehmen, geleitet von Martin Friedrich über die Gründungsidee „Solawi Naehrboden“ von Milo Ennenbach und Cindy Hoffmann, die den Aufbau einer solidarischen Landwirtschaft im Landkreis vorantreiben wollen bis hin zum Unternehmen „Intent Brands“ von Eyleen Sinnhöfer, welches das Ziel hat, Arbeitgeber dabei zu unterstützen, die für ihr Unternehmen richtigen Arbeitnehmer für sich zu gewinnen und ein authentisches „Arbeitgeber-Markenbranding“ zu entwickeln, gestaltete sich ein bunter und hochinteressanter Mix und daraus resultierend eine spannende und lohnende Gesprächsrunde. Im Anschluss an den Gründertalk kamen dann alle Gründer und Gäste in lockerer Runde miteinander ins Gespräch. Die Stimmung war gelöst, man war interessiert an den Erfahrungen des jeweils anderen, man knüpfte neue Kontakte und vertiefte bereits bestehende. Fest steht für Wirtschaftsförderin Ulrike Steinmetz, dass der Gründertalk auch im kommenden Jahr wieder stattfinden wird. „Es ist wichtig, Gründungswilligen mit ihren Ideen, aber auch Problemen und Fragen eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung zu bieten“, so Steinmetz. „Und ich freue mich, dass der Meininger Gründertalk so gut angenommen wird und hierzu einen Beitrag leisten kann.“ Die Planungen für den 3. Meininger Gründertalk laufen bereits.
Foto: (v.l.n.r.) Am 2. Meininger Gründertalk beteiligten sich u.a. Martin Friedrich, PINE.bike UG, Eyleen Sinnhöfer, Intent Brands, Ninette Pett, Impulsgeberin, Milo Ennenbach, Solawi Nährböden und die regionale Kulturmanagerin Dr. Julia Ascherschott