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Kolloquium bei Realisierungswettbewerb

Foto: Kolloquium beim Realisierungswettbewerb: Gudrun Walter vom Wettbewerbsmanagement bei Drees & Huesmann (Mitte) erläutert den anwesenden Architekten die Rahmenbedingungen für die Planungsideen für ein Besucher- und Erlebniszentrum auf der Hohe Geba. Links im Bild Wettbewerbsmanager Reinhard Drees, rechts Heiko Kümmel vom Fachdienst Kreisentwicklung im Landratsamt. Foto: LRA

Der Beamer wirft eine beeindruckende Panorama-Aufnahme an die Leinwand. Aus der Vogelperspektive offenbart sich ein imposanter Blick auf das Land der offenen Fernen – im Zentrum eine der bekanntesten Erhebungen der Thüringer Rhön: Die Hohe Geba. Auf dem 751 Meter hohen Berg soll ein Besucher- und Erlebniszentrum entstehen. In einem Realisierungswettbewerb sollen 20 Planungsbüros um die besten Ideen und Entwürfe wetteifern. Nach der EU-weiten Bekanntmachung hatten sich bis 14. Juni 2018 insgesamt 164 Architekten und Landschaftsarchitekten bei den Wettbewerbsmanagern Drees & Huesmann PartGmbB aus Bielefeld beworben. In einem Losverfahren wurden neben den fünf gesetzten Teilnehmern des Wettbewerbs weitere 15 Büros ausgewählt – plus Nachrücker. Ein Architekturbüro aus Hamburg profitierte bereits davon, das wurde beim Kolloquium am 26. Juni 2018 im Landratsamt verkündet, weil die ursprünglich gelosten Architekten aus Dresden Ihre Bewerbung zurückgezogen haben (aktuelle Übersicht unter www.lra-sm.de).

Gelegenheit für Fragen

In Vorbereitung auf das Kolloquium hatten die gelosten Architekten die Gelegenheit, ihre Fragen zur Projektentwicklung einzusenden. Die anwesenden Architekten und Landschaftsarchitekten der teilnehmenden Büros nutzten zur Veranstaltung am 26. Juni 2018 die Möglichkeit, weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen aus erster Hand vom Wettbewerbsmanagement und dem Preisgericht zu erhalten. Gudrun Walter von Drees & Huesmann erläuterte zunächst den Kern des Vorhabens: Ein Besucher- und Erlebniszentrum auf der Hohen Geba mit einem anvisierten Ziel von 120.000 bis 150.000 Besuchern jährlich zu schaffen – und damit einen echten touristischen Hotspot.

Beleuchtungsrichtlinien beachten

Die Ideen hierfür kommen dank des prominent besetzten Teilnehmerfeldes aus ganz Deutschland, darüber hinaus aus Österreich, Spanien und Polen. Auch Heiko Kümmel vom Fachdienst Kreisentwicklung im Landratsamt verdeutlichte, dass dem Landkreis die touristische Entwicklung der Hohen Geba sehr am Herzen liegt. Auf Nachfrage äußerte er sich auch zum Naturschutz und betonte, dass es gelte, die Biosphärenreservatsverordnung einzuhalten, FFH- oder Vogelschutzgebiete gebe es auf dem Plateau hingegen keine.

Weitere Fragen, die diskutiert wurden, waren etwa die zu berücksichtigende Parkplatzsituation, die weitere Erschließung des Areals oder touristische Vorgaben. Thorn Plöger, der als Geschäftsführer der Rhön GmbH im Preisgericht als Sachverständiger sitzt, wies darauf hin, dass die Beleuchtungsrichtlinien des Sternenparks unbedingt Berücksichtigung finden müssen, was im Protokoll festgehalten und damit nun für die weiteren Planungen vorgegeben wird. Jürgen Schmidt, Kreistagsmitglied und stellvertretender Preisrichter, setzte sich für umfassende Barrierefreiheit des künftigen Besucherzentrums ein, was von den weiteren Jurymitgliedern entsprechend befürwortet wurde. Nach Abschluss des Kolloquiums werden nun in den Planungsbüros die Köpfe zusammengesteckt und die besten Ideen gesucht.

Nächster wichtiger Termin für die Teilnehmer ist nun der 28. September 2018. Bis dahin müssen die Wettbewerbsbeiträge anonymisiert im Planungsbüro Drees & Huesmann PartGmbB oder bei einer Versandstelle abgegeben werden. Anschließend werden die Arbeiten zur Vorbereitung der Preisgerichtssitzung vorgeprüft.

Das Preisgericht aus Fach- und Sachpreisrichtern sowie Beratern tagt dann am 30. Oktober 2018 und prämiert die besten Entwürfe, die dem Kreistag zur Realisierung vorgeschlagen werden. 

Dem Preisgericht gehören an:

  1. Andreas Trautvetter, Kleinschmalkalden, Mitglied im Kreistag
  2. Manfred Heurich, Oberkatz, Mitglied im Kreistag
  3. Christoph Friedrich, Bürgermeister der Gemeinde Rhönblick
  4. Katja Pfeiffer, Architektin oder Oliver Sachse, Architekt, Berlin
  5. Heinrich Böll, Architekt, Essen
  6. Barbara Hutter, Landschaftsarchitektin, Berlin
  7. Irene Lohaus, Landschaftsarchitektin, Hannover/Dresden

Als stellvertretende Preisrichter agieren:

  1. Peter Caspar, Oepfershausen, Mitglied im Kreistag
  2. Richard Rossel, Bürgermeister Stadt Zella-Mehlis, Mitglied im Kreistag
  3. Jürgen Schmidt, Wasungen, Mitglied im Kreistag
  4. Ulrich Töpfer, Meiningen, Mitglied im Kreistag
  5. Heiko Kümmel, LRA Schmalkalden-Meiningen
  6. Peter Carl, Landschaftsarchitekt, Hannover
  7. Ingo Quaas, Architekt für Stadtplanung, Weimar
  8. Paul Gliencke, Landschaftsarchitekt, Berlin

Außerdem gehören dem Gremium zwei sachverständige Berater ohne Stimmrecht an:

  1. Thorn Plöger, Geschäftsführer Rhön GmbH, Wildflecken-Oberbach
  2. Olaf Dirlam, Referatsleiter, Referat 25 – Touristische Grundsatzfragen und Gastgewerbe beim Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Erfurt

Teilnehmerfeld Realisierungswettbewerb Hohe Geba (in alphabetischer Reihenfolge)

Zu den Beurteilungskriterien zählen zum Beispiel die Einbettung in die Landschaft und das Biosphärenreservat, die Wirtschaftlichkeit auch im Hinblick auf Folgekosten, die Erreichbarkeit und Barrierefreiheit sowie das Ziel, einen Anziehungspunkt von überregionaler Bedeutung zu erschaffen.