Wenn am 20. Januar 2017 die 82. Internationale Grüne Woche (IGW) in Berlin ihre Tore öffnet, wird dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen eine ganz besondere Ehre zuteil: Der Landkreis steht in diesem Jahr im Zentrum der Thüringen-Präsentation. Auf der weltweit größten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau kann sich der Landkreis auf dem Marktplatz in der Mitte der Thüringenhalle mit all seinen Facetten präsentieren. Das Motto am Landkreis-Stand, der einer großen Insel inmitten der freistaatlichen Präsentationen gleicht, lautet nicht umsonst: „Vielfalt im ländlichen Raum zwischen Rhön und Thüringer Wald“. Kulissenmaler des Meininger Theaters haben eigens dafür eine eindrucksvolle Kulisse entstehen lassen. Der Landkreis zeigt sich mit seinen Schlössern und Fachwerkdörfern nicht nur als Luther-Stätte, sondern mit der Ferienregion Oberhof auch als Wintersport-Region. Weitere touristische und kulinarische Höhepunkte sowie zahlreiche Standaktionen und kulturelle Highlights werden nicht fehlen. „Wir sind diesmal für den zentralen Stand und die Bühne der Thüringenhalle verantwortlich und werden diese zehn Tage lang mit Leben füllen“, kündigte Landrat Peter Heimrich an. „Wir wollen der Welt zeigen, was der ländliche Raum alles zu bieten hat.“ Dabei werde man Tradition und Moderne verbinden.
Für Bühne und zentralen Stand verantwortlich
Auf die Besucher warten dabei jede Menge Schmankerl fürs Auge und für den Gaumen sowie zahlreiche Mitmachangebote. Ein echter Hingucker wird in jedem Fall die Messerückwand in Form einer 9 mal 6 Meter großen Kulisse sein, auf der etwa das Meininger Theater, Schloss Wilhelmsburg, auf der Werra schippernde Flößer oder der Inselsberg zu sehen sind. Die leiblichen Vorzüge der Region werden die Fleisch- und Wurstwaren GmbH Schmalkalden und die Rhönbrauerei mit Auftritten innerhalb des Landkreisstandes auch mit Verkostungen nahebringen. Mit einem echten Volltreffer will der Landkreis auch sein Tourismuszentrum Oberhof bewerben. Hier wird an allen zehn Messe- Tagen Biathlon-Laser-Schießen für Neugierige angeboten. Einen weiteren großen Auftritt erlebt das Dörfchen Behrungen, das im vergangenen Jahr mit dem europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet wurde. Der Grabfeld-Ort kann sich nun verdientermaßen in Berlin als Paradebeispiel für erfolgreiche Landentwicklung präsentieren. Für traditionelle Leckerbissen sorgen dabei die Behrunger Landfrauen, die Schmelzekuchen, auch als Schmandkuchen bekannt, sowie Kaffee und Fettbrote anbieten. „Das Besondere daran: Alle Zutaten kommen aus Thüringen und zwar direkt von benachbarten Messeständen in der Thüringenhalle“, berichtet Wirtschaftsförderin Ulrike Steinmetz, bei der alle Fäden für die Organisation zusammenlaufen.
Wohltuende Kräuter
Ein weiterer Dauerbrenner am Marktplatz des Landkreises werden Kräuterfrauen sein, die zeigen was in den Wäldern und Wiesen zwischen Rhön und Rennsteig Wohltuendes wächst. „Hier kann man sehen und kosten, was zu Luthers Zeiten alles auf den Tisch kam“, berichtet Steinmetz. Als erfolgreiches Förderprojekt für den ländlichen Raum wird sich auch ein Schäferwagen vom Kiessee in Breitungen auf den Weg in die Bundeshauptstadt machen. Am Stand des Landkreises wird er die Kulisse für die Filzerinnen aus Breitungen bieten, die ihre Künste aus dem flauschigen, grauen Textil feilbieten werden. „Wir wollen auf der Grünen Woche auch gezielt das Lutherjahr 2017 bewerben“, berichtet Landrat Peter Heimrich. Der berühmte Reformator wird daher mit allen Sinnen zu erleben sein. Kulinarisch, wie bereits beschrieben, aber auch zum Anfassen, gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen wird der Landkreis den beliebten Playmobil- Luther als gedankliche Stütze an den Mann oder die Frau bringen; zum anderen wird am Eröffnungswochenende auch ein echter Luther das historische Gewand überstreifen. Landrat a.D. Ralf Luther wird wie zum MDR-Osterspaziergang in Schmalkalden den berühmten Namensvetter mimen und Tipps im Alltag oder Ratschläge für Politiker in Urkundenform verteilen. Die Messebesucher können bei ihm auch Ideen für 95 neue Thesen, die das Land brauchen könnte, einbringen. Dass auch der Luther-Wanderweg eine prominente Rolle spielen wird, versteht sich von selbst.
Luther als Luther
Tageweise werden auch weitere Botschafter und Protagonisten in Berlin für die Region werben. Biathlon-Legende Frank Ullrich beispielsweise oder die Meininger Hütes-Holle, Silke Ramming. Die Schnitzschule Empfertshausen oder die Venter-Glocken GmbH aus Kleinschmakalden werden traditionelle Handwerkskunst im ländlichen Raum zelebrieren. Die weißen Landkreis- Glocken mit dem blauen „Natürlich- Sportlich-Logo“ sind längst fertig. „Natürlich“ geht es auch bei den Rangern des Biosphärenreservates Rhön zu, die zeigen, die zeigen, wie man Nistkästen baut. Handfertigkeit ist auch bei der Kunststation Oepfershausen gefragt. Pop- Art-Karten zum Aufstellen werden hier kreiert. Für Unterhaltung auf der Bühne sorgen unter anderem die beiden Musikschulen, die karnevalistischen Tanzgruppen aus Wasungen und Viernau oder die trommelnden „Querschläger“ aus Christes. „Alle Bürgerinnen und Bürger, die auf der Grünen Woche zu Besuch sind, laden wir herzlich an unseren Stand ein“, sagt Landrat Peter Heimrich. Vom 20. bis 29. Januar 2017 lädt Berlins traditionsreichste und besucherstärkste Messe zur 82. Auflage in die Messehallen unter dem Berliner Funkturm ein. Die Messe Berlin erwartet mehr als 1.600 Aussteller aus rund 70 Ländern sowie über 400.000 Fach- und Privatbesucher. Mehr als 300 Konferenzen und Tagungen, Workshops und Seminare finden im Rahmen der Grünen Woche für die Fachwelt statt. Bei ihrer 82. Auflage blickt die Grüne Woche auf eine 91-jährige Geschichte zurück. Aus einer schlichten lokalen Warenbörse im Premierenjahr 1926 hat sie sich zur weltweit bedeutendsten Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau entwickelt. Seitdem präsentierten sich auf der traditionsreichen und besucher- stärksten Messe in Berlin rund 86.400 Aussteller aus 128 Ländern den mehr als 32,5 Millionen Fach- und Privatbesuchern mit einem umfassenden Produktangebot aus allen Kontinenten.
Foto „Grüne Woche“: Landrat Peter Heimrich, Knut Rommel, Leiter des Amtes für Landentwicklung und Flurneuordnung (von rechts) und Ulrike Steinmetz (zweite von links) schauten sich im Herbst den Entwurf für den Bühnenauftritt des Landkreises an. Die Ideen wurden bestätigt und werden seitdem umgesetzt. Antje Wolf (links) und Ulrike Papenfuss hatten das Projekt zuvor bei einem Arbeitstreffen in Meiningen vorgestellt. Foto: Birgitt Schunk