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Integration und Pflege

Es braucht viele Hände, um das Thema Pflege stemmen zu können! Das ist gar nicht leicht! Um hierfür Lösungen zu finden, hat sich das Pflegebett heute auf den Weg gemacht zum Helios Klinikum Meiningen.

Was hat Integration mit Pflege zu tun?

Warum brauchen wir das denn? Nicht, dass wir uns falsch verstehen: jede*r Deutsche, die*der in der Pflege arbeiten will, hat die allerbesten Chancen, das auch zu tun. Aber  – auf das ganze Pflegesystem bezogen – gibt es einen eklatanten Fachkräftemangel, zu wenig Auszubildende, festgelegte Personaluntergrenzen und schwierige Arbeitsbedingungen. Das sind massive Herausforderungen für die Pflege, die mit wachsendem Bedarf und mit sensiblen Arbeitsaufgaben ganz nah am Menschen, dringend (!!) auf Mitarbeiter*innen angewiesen ist – auch aus dem Ausland. Neben einer guten Qualifizierung bedarf es besonders Verständnis und eine Bereitschaft zur Integration auf breiter Ebene. Denn diese Kolleg*innen arbeiten nicht nur hier, sie leben hier. Unsere Gesellschaft kann also mit einer positiven Haltung ihnen gegenüber die Pflegesituation unterstützen.

Das Helios Klinikum Meiningen setzt sich für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung in der Region ein. Ganz aktuell beschreibt die Geschäftsführerin Frau Holland-Jopp, dass sie großes Unverständnis und auch Missachtung erfuhren, als neue Mitarbeiter*innen aus dem Ausland offiziell willkommen geheißen wurden. Dabei unterstützen diese das Ziel des Klinikums, mit vollem Einsatz für die Patient*innen da zu sein. Neben Personen, die in den Heimatländern bereits in der Pflege tätig waren und sich hier die berufliche  Anerkennung erarbeiten, gibt es auch Geflüchtete, die eine Ausbildung machen. Nasar Karandish beispielsweise kam vor 5 Jahren aus Afghanistan, hat deutsch gelernt und ist inzwischen im letzten Jahr seiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Er schildert seine Dankbarkeit gegenüber Deutschland und dass er mit seinem Einsatz in der Pflegearbeit, die ihm viel Freude macht, dem Land auch etwas wiedergeben möchte. Frau Hoßfeld, Ausbildungs- und Integrationsbeauftragte im Helios-Klinikum, erlebt eine gute Zusammenarbeit in der Belegschaft und persönliches Engagement von Einheimischen, die sich auch in der Freizeit kümmern.

Welche Unterstützungsangebote gibt es im Landkreis?

Es gibt vier Informations- und Beratungsstellen Anerkennung Thüringen“ (kurz IBAT), die thüringenweit sowohl Fachkräfte beraten (die ihren Berufsabschluss in Deutschland/Thüringen anerkennen lassen wollen) als auch Unternehmen bei Fragen dazu. Ansprechpartner*innen für die Thüringer Landkreise und kreisfreie Städte finden Sie hier: https://www.iq-thueringen.de/alle-projekte/ibat
Daneben gibt es im IQ Netzwerk Thüringen auch noch ein Projekt, was direkt Unternehmen aus der Gesundheits- und Pflegebranche beim Thema Fachkräfteeinwanderung unterstützt: Die Kontaktdaten und deren Leistungsangebot finden Sie hier: https://www.iq-thueringen.de/alle-projekte/regionale-fachkraeftenetzwerke-einwanderung
Zu den thüringenweiten Angeboten hat der Landkreis Schmalkalden-Meiningen auch ein eigenes, regionales Netzwerk für Integration. Es engagiert sich für ein besseres Zusammenleben und eine bessere Verständigung von hiesigen und zugewanderten Einwohnern und ist. Gerne können Sie sich hier dazu informieren https://www.integration-lk-sm.de/ .
Zu Fragen, Informationen und Anliegen zum Thema Integration steht Ihnen auch die Integrationsmanagerin Frau Lange zur Verfügung: Tel. 03693 / 485 8144, E-Mail: l.lange@lra-sm.de
Darüber hinaus gibt es an der Volkshochschule Schmalkalden-Meiningen einen Fachbereich Integration und Bildungskoordination. Dessen Leiterin, Frau Anders, kann zu regionalen Bildungsangeboten Überblick und Auskunft geben. Sie erreichen Sie unter Tel.: 03693 / 5018 20 und E-Mail: melanie.anders@vhs-sm.de .

Was kann noch zu einer besseren Zukunft beitragen?

Die bürokratischen Hürden für diejenigen, die zu guten Kolleg*innen geworden sind, müssen sinken, so dass sowohl für diese Menschen als auch für den Arbeitgeber eine stabile Perspektive geschaffen werden kann.

Wir selbst vergeben so viele Chancen unserer Heimat, wenn wir das Positive an neuen Pflegekräften, an Arbeitskräften, an neuen Kolleg*innen und Nachbar*innen nicht anerkennen. Also lassen Sie uns auf das Gute schauen, lassen uns Zeit und Möglichkeiten zum Kennenlernen und lassen Sie uns zusammen (an einer guten Zukunft) arbeiten.

   

Fotograf: Christopher Hanf, Altenpflegehelfer und Experte für Foto- und Videografie