Vielfältige Angebote im Landkreis setzen Augenmerk auf psychische Gesundheit
Psychische Erkrankungen sind nicht nur weit verbreitet, sondern werden auch häufig unterschätzt. Bei Betroffenen hingegen verursachen sie meist großes Leid und ein Gefühl der Hilflosigkeit. Die Woche der seelischen Gesundheit möchte Erkrankungen der Psyche in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und auf das vielfältige psychosoziale Hilfsangebot in Deutschland aufmerksam machen. Unter dem Motto: „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft” laden vom 10. bis zum 20. Oktober 2025 bundesweit mehr als 800 Veranstaltungsformate zum gemeinsamen Austausch ein und rufen zur gegenseitigen Unterstützung auf. Auch der Landkreis Schmalkalden-Meiningen beteiligt sich Jahr für Jahr mit unterstützenden Angeboten an der Aktionswoche.
Prävention, Beratung, Austausch
Das umfangreiche Programm des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit folgt einem präventiven Ansatz und soll dazu beitragen, regionale Beratungsangebote kennenzulernen. Zahlreiche Vorträge und interaktive Workshops informieren über Risikofaktoren und Symptome psychischer Erkrankungen, vermitteln praktische Tipps und bieten Raum für Gespräche. So widmen sich die einzelnen Veranstaltungen bspw. dem Einfluss sozialer Medien und den Auswirkungen ständiger Erreichbarkeit sowie der Bedeutung von Schlaf als Kraftquelle. Auch auf die Fragen „Was ist Glück?“, „Welche Arten von Glück gibt es?“ und „Wie gelingt es, immer wieder Glücksmomente in den Alltag zu integrieren?“ will das Programm Antworten geben. Die regionale Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises informiert über bestehende Selbsthilfegruppen rund um das Thema Suchterkrankungen und lädt Betroffene, Angehörige sowie Interessierte zum offenen Austausch ein. Die Heinrich-Heine-Bibliothek Schmalkalden beteiligt sich mit verschiedenen Kreativangeboten zur Entspannungsförderung bei Kindern und Familien sowie dem Format „FamilienZeit“ und einem Bücherflohmarkt an der Aktionswoche.
Offenes Beratungsangebot für Betroffene und Angehörige
Der Sozialpsychiatrische Dienst des Landkreises Schmalkalden-Meiningen bietet in der Woche der seelischen Gesundheit eine offene Sprechstunde an, die Interessierte für ein persönliches Erstgespräch nutzen können und in deren Folge eine weiterführende Beratung vereinbart werden kann. Das Angebot richtet sich an Personen, die an einer psychischen Erkrankung, einem seelischen Problem oder einer Suchterkrankung leiden sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich in einer Krisensituation befinden. Aus Scham oder Unsicherheit zögern viele Betroffene, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Sozialpsychiatrische Dienst (SpDi) möchte diese Menschen dazu ermutigen, sich jemandem anzuvertrauen. In der Woche der seelischen Gesundheit finden deshalb an verschiedenen Orten des Landkreises offene Sprechstunden statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Betroffene, Angehörige und Interessierte können die Beratung unkompliziert in Anspruch nehmen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SpDi stehen in Meiningen (Jerusalem), Schmalkalden (Walperloh), Breitungen, Oberhof und Kaltennordheim für ein Erstgespräch zur Verfügung.
Der Sozialpsychiatrische Dienst berät individuell und vertraulich. Er leistet Unterstützung in Krisensituationen, vermittelt lebenspraktische sowie weiterführende Hilfen und arbeitet im Sinne der Klienten eng mit Ärzten und Behörden zusammen. Die Angebote sind kostenfrei, basieren auf Freiwilligkeit und können auch außerhalb der Woche der seelischen Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises in Anspruch genommen werden.
Signale richtig deuten – Stressprävention im Alltag
Kneipp-Gesundheitspädagogin Luise Baumbach wird im Rahmen der Woche der seelischen Gesundheit in Schmalkalden einfache und wirkungsvolle Methoden zur Stressreduktion nach Sebastian Kneipp vorstellen. Ihr Vortrag liefert praktische Tipps, wie Wasseranwendungen Stress reduzieren und die Leistungsfähigkeit erhöhen können, wie eine ausgewogene Ernährung die Stimmung verbessert sowie Gelassenheit fördert und welche Wirkung Bewegung und Heilpflanzen auf unser Wohlbefinden haben. Im Gepäck hat die Referentin zudem wertvolle Impulse für mehr Ausgeglichenheit im Alltag durch einfache Routinen und regelmäßige Pausen.
Bundesweite Angebote
Weiterführende Informationen zur Woche der seelischen Gesundheit, einen Überblick über Veranstaltungen in anderen Regionen sowie Online-Angebote erhalten Interessierte unter dem Link https://www.seelischegesundheit.net/aktionen/aktionswoche/veranstaltungen/ oder über den untenstehenden QR-Code.
Die zentrale Auftaktveranstaltung findet in Berlin statt, wird aber als Live-Stream auch online angeboten und kann über folgenden Link verfolgt werden: https://www.youtube.com/@seelische_gesundheit/streams.
Rückfragen zum Programm des Landkreises Schmalkalden-Meiningen beantworten die Mitarbeiterinnen der Gesundheitsförderung Nicole Ritzmann (n.ritzmann@lra-sm.de, 03693/485-8701) und Rebekka Frieß (r.friess@lra-sm.de, 03693/485-8768). Alle Angebote sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist nur für die beiden Online-Veranstaltungen „Zwischen Wäschekorb und Videokonferenz – Mehr Glücksmomente im Alltag finden“ sowie „Bewusst online – entspannt offline“ erforderlich. Interessierte senden bitte eine E-Mail an info@gesundheitsberatung-lorenz.de.


Save the Date: Virtual-Reality-Erfahrung „Impression Depression“
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen lädt am 26. November 2025 im Nachgang der Aktionswoche zu einer weiteren Veranstaltung ein, die sich dem Thema seelische Gesundheit widmet. In Zusammenarbeit mit der Robert-Enke-Stiftung können Interessierte im Meininger Landratsamt an der Virtual-Reality-Erfahrung „Impression Depression“ teilnehmen. Die rund einstündige Veranstaltung richtet sich an Nicht-Erkrankte und verfolgt das Ziel, mehr Verständnis für depressiv erkrankte Personen zu wecken. Zu diesem Zweck werden einzelne Facetten der Gedanken- und Erlebenswelt von depressiv erkrankten Menschen mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille dargestellt. Die Teilnehmenden können hierdurch krankheitstypische Symptome wie Antriebslosigkeit, Grübeln oder Ausweglosigkeit in einer Selbsterfahrung realitätsnah nachempfinden. Die Teilnahme kann eine belastende Erfahrung sein. Vormals oder akut depressiv Erkrankte sollen auf Empfehlung der Stiftung nicht an der VR-Erfahrung teilnehmen. Nähere Informationen, unter anderem zu den angebotenen Uhrzeiten, erhalten Interessierte unter www.lra-sm.de/impression-depression oder in der Oktober-Ausgabe des Amtsblattes des Landkreises.