Der Wechsel von der Kita in die Grundschule ist eine bedeutende und prägende Veränderung im Leben eines Kindes. Viele Gedanken und Fragen sowie gelegentlich auch Sorgen und Ängste begleiten diesen Übergang in den Familien. In einer Zukunftswerkstatt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen trafen sich jüngst mehr als 40 Interessierte aus dem gesamten Landkreis, um sich zu diesem Thema auszutauschen und gemeinsam Ideen für einen gelingenden Übergang zu entwickeln. Neben Kindern und ihren Eltern, waren auch Fachkräfte aus Kindergärten und Grundschulen sowie Mitarbeitende des Landratsamtes und ehrenamtlich tätige Menschen unter den Teilnehmern.
Landrätin Peggy Greiser zeigte sich in ihrem Grußwort beeindruckt vom Format der Veranstaltung: „In dieser Zukunftswerkstatt auch die Kinder miteinzubeziehen und anzuhören, ist ein überaus wichtiges Signal. Den Übergang in eine neue Lebensphase erleben Kinder anders als Erwachsene. Das zu verstehen und auch die verschiedenen Perspektiven aller haupt- und ehrenamtlichen Akteure einzubeziehen, ist der erste Schritt für erfolgreiche Strategien, die wirklich greifen – und den Kindern Mut, Freude und Zuversicht geben“. Die Kreischefin betonte, dass die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt nicht in der Schublade verschwinden werden, sondern in die Arbeit der relevanten Fachdienste des Landratsamtes einfließen. Ziel sei es, so Greiser, die gewonnenen Erkenntnisse bei künftigen Planungsprozessen der Verwaltung verstärkt zu berücksichtigen.
Förderprojekt begleitet Familien
Projektkoordinatorin Monika Simshäuser informierte die Teilnehmenden über das Förderprojekt „Präventionsketten“. Die Zukunftswerkstatt wurde mit Unterstützung des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen (LSZ)“ durchgeführt. Die Präventionsketten richten ihr Augenmerk auf die verschiedenen Lebensphasen und Lebensphasenübergänge von Kindern und sollen Familien darin unterstützen. Das Projekt soll dazu beitragen, durch aufeinander abgestimmte Strukturen die Teilhabechancen aller Kinder im Landkreis Schmalkalden-Meiningen zu verbessern. „Mit der heutigen Veranstaltung greifen wir ein häufig diskutiertes Thema in den vorausgegangenen Sozialraum-Informationsgesprächen auf und folgen dem dort vielfach geäußerten Wunsch für eine weitere Vertiefung“, so Projektkoordinatorin Simshäuser. Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist eine von sieben Kommunen in Thüringen, die das Projekt Präventionsketten umsetzen. Es wird gemäß der Sozialstrategierichtlinie des Freistaates Thüringen und der Auridis-Stiftung gefördert und durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus kofinanziert.
Wünsche für die Zukunft formuliert
Unter dem Motto „Wenn ich einmal groß bin – Erfolgsfaktoren für einen gelingenden Übergang von der Kita in die Grundschule“ stießen die speziell für Teilhabeprozesse ausgebildeten Moderatoren Beatrix Hieronimus und Ralf Eckert einen interaktiven und ergebnisorientierten Dialog der Teilnehmenden an. Für die Kinder gab es einen speziell konzipierten Kinderworkshop, der gemeinsam mit den beiden externen Moderatoren und den Mitarbeiterinnen Jana Gross und Carolin Schwarz aus dem Fachdienst Jugend des Landratsamtes gestaltet wurde. Mithilfe selbstgemalter Bilder berichteten die Kinder, was Sie einmal werden wollen und erzählten später im Interview, wovor sie sich fürchten, wenn sie an den Wechsel zur Grundschule denken.
Eltern wünschten sich, noch früher und besser in diese Übergangsphase eingebunden zu werden. Auch der Wunsch, dass alle Beteiligten auf Augenhöhe Lösungen diskutieren, wurde wiederholt geäußert – ebenso der Wunsch nach regelmäßigen Treffen von Grundschulen und Kindertagesstätten.
Die Fachbereichsleiterin für Soziales, Jugend und Gesundheit des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen, Cornelia Matthes, dankte in ihrem Schlusswort allen Teilnehmenden und natürlich den Kindern für ihre wertvollen, fachkundigen und engagierten Beiträge zur Zukunftswerkstatt und kündigte eine Fortsetzung des Dialogs zum Thema an. Dazu werden alle Akteure zeitnah informiert und eingeladen.
Titelfoto: Im Rahmen der Zukunftswerkstatt führte Moderator Ralf Eckert mit den Kindern ein Interview durch, dem die Erwachsenen gespannt lauschten.

