Wenn Krankheit die Schule stoppt – bringt ein Avatar Normalität zurück

Spendenaktion des Landkreises

Schule bedeutet nicht nur Lernen, sondern auch Freundschaft, Gemeinschaft und Alltag. Doch was passiert, wenn eine schwere Krankheit genau das unmöglich macht? Genau in dieser Situation hilft nun ein Schul-Avatar im Landkreis Schmalkalden-Meiningen – der erste seiner Art.

Der Telepräsenz-Avatar „AV1“ steht im Klassenzimmer, hört, sieht und spricht für das Kind, das selbst nicht dort sein kann. Über eine sichere Verbindung kann die Schülerin oder der Schüler so von zu Hause oder aus dem Krankenhaus am Unterricht teilnehmen – und bleibt zugleich Teil der Klassengemeinschaft. Selbst auf Ausflügen ist der kleine Held dabei.

Möglich wurde der Einsatz dank einer gemeinsamen Initiative: Die Familie eines plötzlich schwer erkrankten Mädchens – wir nennen sie „Marie“ – wandte sich hilfesuchend an den Landkreis und Viba. Landrätin Peggy Greiser, Geschäftsführerin Corinna Wartenberg und die Schulleiterin des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Schmalkalden (PMG), Christiane Meißner, kamen daraufhin sofort zusammen und beschlossen gemeinsam, das Projekt umzusetzen. Der Landkreis übernimmt dabei den Großteil der Kosten und macht mit einem zusätzlichen Budget die Anschaffung überhaupt erst möglich. Viba beteiligt sich an den Kosten und setzt damit ein klares Zeichen, dass das Projekt auch von der regionalen Wirtschaft getragen wird. Die Schule sorgt für die schnelle Umsetzung im Alltag.

„Wenn ein Kind schwer erkrankt, ist die Schule oft das letzte Stück Normalität. Umso wichtiger, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Teilhabe am Schulleben zu ermöglichen. Ein Avatar verbindet beides – unkompliziert, motivierend und menschlich“, sagt Schulleiterin Christiane Meißner.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass für ein solches Projekt kurzfristig Mittel bereitgestellt werden. Aber wenn ein Kind durch einen Avatar wieder am Unterricht und am Schulleben teilnehmen kann, dann ist das gut investiertes Geld. Für uns als Landkreis war sofort klar: Wir wollen das möglich machen – gemeinsam mit Viba und der Schule“, erklärt Landrätin Peggy Greiser.

Für Viba ist es eine Herzensangelegenheit, wie Corinna Wartenberg betont: „Mit einem Avatar können wir das Leben eines Kindes verändern: Er bringt Gemeinschaft, Lernen und Lachen zurück. Für uns bei Viba ist das mehr als eine Spende – es ist ein Zeichen, dass wir gemeinsam viel bewegen können.“

„Meine Enkelin und ich werden euch ewig dafür dankbar sein“, sagt Familienangehöriger Markus Baluška in Richtung der drei Initiatorinnen des Projekts. „Sie hat sich sehr gefreut, dass es geklappt hat – auch wenn sie noch etwas brauchen wird, um zu realisieren, was es für sie bedeutet“, so Baluška. „Wenn Kinder durch eine schwere Krankheit aus ihrem gewohnten Leben gerissen werden, ist der Kontakt zu Freunden und Schule extrem wichtig. Mit dem Avatar können sie wenigstens ein bisschen im normalen Leben bleiben.“ Ein großes Dankeschön gehe daher an die „drei starken Frauen“, die den Avatar besorgt haben.

„Der Avatar ist perfekt geeignet“, findet auch PMG-Administrator Markus Leyh: „Er kann sich überall hindrehen, kann alles sehen, kann dabei nicht vom Tisch fallen und ist mittels SIM-Karte komplett autark.“

Das Projekt wurde erstmalig am 20. September, dem Weltkindertag, in der Viba Nougat-Welt Schmalkalden vorgestellt. In diesem Zuge startete der Landkreis eine Spendenaktion, damit künftig noch mehr kranke Kinder im Landkreis durch Avatare am Unterricht teilnehmen können. Jede Spende – ob groß oder klein – hilft, Nähe und Normalität zu schenken.

Spendenkonto:

Landkreis Schmalkalden-Meiningen
IBAN: DE12 8405 0000 1305 0046 35
Verwendungszweck: „Avatar“

Für Spenden ab 50 Euro erhalten Sie vom Landratsamt auf Wunsch eine Spendenquittung. Senden Sie dafür bitte eine E-Mail mit Ihrem Namen inkl. Anschrift an fd.kasse@lra-sm.de.