Beratungsstelle für Personen bis 27 Jahren

Jugendcoaches im Beratungsbüro für Jüngere – Projekt BAUM

Maik S. ist 19 Jahre alt, seine Eltern geschieden, der Vater verzogen, mit seiner Mutter gab es Ärger, deshalb wohnt er bei seiner Großtante. “Die kann mir ja auch nicht helfen, hat selbst genug Probleme“, meint Maik und erzählt, dass er gerade so den Hauptschulabschluss geschafft habe. „Ich hatte Stress zu Hause und einfach keinen Bock mehr auf Schule.“ Darumhätte es bisher auch nicht mit Ausbildung geklappt:  „Mich nimmt doch sowieso niemand. Außerdem habe ich keinen Führerschein und Geld für Bus habe ich auch nicht immer.“ Er offenbart, dass er jede Menge Schulden hat und hin und wieder kifft, was er aber im Griff hätte. Auf die Frage, was er denn so tagsüber macht, sagt er: „Playstation spielen und dann halt schlafen, was soll ich denn sonst machen, ist doch eh alles sinnlos“.

Auch wenn diese Geschichte keinen konkreten Fall darstellt, offenbart sie doch die tatsächlichen Probleme, mit denen manche Jugendliche im Landkreis zu kämpfen haben und Hilfe benötigen. Um an derartigen Situationen etwas zu ändern,ist eine intensive Betreuung vor Ort notwendig. An dieser Stelle setzt das Projekt „BAUM – Beratungsstelle für Jüngere“ an.

Die Jugendcoaches Sina Diller und Harald Neumann. Foto: IFBW

Zwei Mitarbeiter des IFBW Schmalkalden-Meiningen betreuen insgesamt 30 Jugendliche bis zum 27. Lebensjahr, in dem über ESF und Landkreis geförderten Projekt. Ziel ist, die Mehrfachprobleme zu bewältigen, einen Weg aus der Krise aufzuzeigen und Perspektiven zu schaffen. Dazu besuchen die Coaches in der Regel die Teilnehmer zu Hause, um mit ihnen gemeinsam einen Plan für Verbesserungen auszuarbeiten. Sie nehmen Kontakt mit Behörden und anderen Organisationen auf, um weitere Helfer ins Boot zu holen und letztlich die Probleme wieder in den Griff zu bekommen.

Damit werden gute Voraussetzungen geschaffen, mit denen der Jugendliche  in absehbarer Zeit eine Ausbildung oder Arbeit beginnen und seine Hilfsbedürftigkeit beenden kann. Das Projekt startete am 1. April 2016. Plätze sind noch frei.