Dieses Jahr steht das Großprojekt der amtlichen Statistik an: der Zensus 2022. Im Rahmen des Zensus werden grundlegende Daten über die Bevölkerung und die Wohnungssituation in Deutschland erhoben. Dafür werden ab dem 15. Mai 2022 über 30 Millionen Menschen in Deutschland befragt.
Ein einfaches Auszählen reicht nicht
In bestimmten Fällen sind die Daten aus den Melderegistern nicht präzise genug. Möglicherweise sind einzelne Personen oder ganze Familien umgezogen und haben sich am neuen Wohnort noch nicht angemeldet oder bei Fortzügen den alten Wohnsitz nicht abgemeldet. Um solche Ungenauigkeiten in der Statistik herauszurechnen, werden etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung (etwa 10,2 Millionen Personen) in einem kurzen Interview befragt. Diese Stichprobenbefragung ist außerdem notwendig, um Daten zu erheben, die nicht in den Registern vorliegen. Dazu zählen etwa Angaben zu Bildung und Ausbildung oder zur Erwerbstätigkeit. Darüber hinaus werden alle Bewohnerinnen und Bewohner in Wohnheimen befragt. Zu den Wohnheimen zählen beispielsweise Studentenwohnheime. Erfahrungsgemäß ist das Meldeverhalten an diesen Anschriften im Schnitt schlechter und deshalb müssen alle dort wohnenden Personen befragt werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften, zum Beispiel Gefängnisse oder Flüchtlingsunterkünfte, werden nicht direkt befragt. Dort gibt die Einrichtungsleitung stellvertretend Auskunft.
Auch Häuser und Wohnungen zählen
Zu Gebäuden und Wohnungen gibt es kein flächendeckendes Register in Deutschland. Deshalb werden alle Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Verwaltungen von Wohnraum in Deutschland befragt. Insgesamt werden beim Zensus 2022 also über 30 Millionen Menschen befragt. All diese Daten werden dann mit den Meldedaten zusammengeführt. Natürlich unterliegen alle Daten strengster Geheimhaltung und sind sicher verschlüsselt.
Und warum das Ganze?
Mit dem Zensus gibt es verlässliche Zahlen, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Auf Basis der ermittelten Bevölkerungszahlen werden zum Beispiel die Wahlkreise eingeteilt und die Stimmenverteilung der Länder im Bundesrat festgelegt. Auch der Länder- und kommunale Finanzausgleich, die Berechnungen für EU-Fördermittel und die Verteilung von Steuermitteln beruhen auf Bevölkerungszahlen. Die Grundlage hierfür schafft der Zensus. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen werden knapp 20.000 Personen an über 5.000 Anschriften befragt.
Erklärvideo „Wie funktioniert der Zensus?“
Interviewer für den Zensus 2022 gesucht
Für die Befragungen von Haushalten und Wohnheimen sucht die Erhebungsstelle Zensus 100 Interviewer/-innen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Interviewer kann jeder
volljährige Bürger, der seinen Wohnsitz in Deutschland hat, werden. Des Weiteren werden Zuverlässigkeit und Genauigkeit sowie ein sympathisches und freundliches Auftreten
vorausgesetzt. Die Tätigkeit erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa vier bis zwölf Wochen und startet am 16. Mai 2022. Interviewer können sich – abgesehen von einigen wenigen Regelungen – ihre Zeit frei einteilen. Das Engagement als Interviewerin oder Interviewer ist ehrenamtlich. Die Interviewer erhalten in Abhängigkeit von der Anzahl der Befragungen eine attraktive Aufwandsentschädigung.
Wer die Erhebungsstelle Zensus des Landkreises Schmalkalden-Meiningen in dieser Form unterstützen möchte, kann sich gerne unter nachfolgenden Kontaktdaten melden.
Kontakt für Rückfragen zum Zensus 2022 im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Erhebungsstelle Zensus
Postfach 10 02 55
98602 Meiningen
Telefon: 03693/88007-50
E-Mail: zensus@lra-sm.de
Weitere Informationen unter: www.zensus2022.de und www.lra-sm.de/zensus