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Corona-Ausgleichszahlungen für kleine Krankenhäuser: Landrätin nimmt Bundesgesundheitsminister Spahn in die Pflicht

„Die medizinische Versorgung im Landkreis Schmalkalden Meiningen ist sehr gut. Auch in Corona-Zeiten wird gemeinsam gehandelt  – alle drei Krankenhäuser im Landkreis unterstützen sich gegenseitig bei der Patientenverlegung und es gibt abgestimmte Prozesse beim Eingangs- und Entlassungsmanagement“, so Landrätin Peggy Greiser. Die Gespräche zum fachlichen Austausch mit den ärztlichen Leitern der Kliniken gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst und Krisenstabsmitgliedern des Landratsamtes seien seit Längerem  gängige Praxis im Landkreis.

Was die Landrätin jedoch bedauert, ist, dass bei den Coronahilfs- und Ausgleichszahlungen vom Bund Unterschiede gemacht werden. „Level-1-Häuser werden wesentlich besser unterstützt. Für unser Elisabeth Klinikum in Schmalkalden sind nach dem 28. Februar 2021 keine Ausgleichszahlungen mehr geplant. Ich fordere daher als Landrätin den Bund auf, alle Krankenhäuser in den Fokus zu nehmen, die sich an der Bewältigung der Pandemie und Sicherstellung der Patientenversorgung vor Ort engagieren“, so die Landrätin. Es könne nicht sein, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gerade die kleinen Krankenhäuser, die in der bisherigen Krise ebenfalls einen herausragenden und vor allem unverzichtbaren Job gemacht haben, nun offenbar ausbluten lassen will“, sagt die Kreischefin. „Das finde ich nicht nur unmoralisch, vor allem ist es sträflich, wenn uns Gesundheitssystem auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger, gerade in dieser schwierigen Lage, kaputtgespart werden soll.“

Ausgleichszahlungen, so die Forderung der Kreischefin, müssen für alle Krankenhäuser sichergestellt werden. „Ansonsten kommt man schnell zur Vermutung, dass der Bundesgesundheitsminister kommunale Häuser am liebsten vom Netz nehmen beziehungsweise diese aus dem Markt drängen will. „Das wird unser Landkreis aber nicht zulassen. Unser Kreistag steht seit Jahren uneingeschränkt hinter dem Elisabeth Klinikum – und hat dies in der Vergangenheit auch mit einer Resolution zur besseren finanziellen Ausstattung kleinerer Häuser untermauert“, bekräftigt Greiser. Gleiches gilt für den Aufsichtsrat der Kreiswerke Schmalkalden-Meiningen GmbH, zu denen auch das Elisabeth Klinikum als kommunales Tochterunternehmen gehört.

„Der Bund und Herr Spahn persönlich sind nun in der Pflicht, zu liefern. Sie haben eine große Verantwortung für die kleinen Häuser in Pandemiezeiten, denn auch diese sind absolut systemrelevant. Alle Mitarbeiter und die Hausleitung unseres Klinikums machen in der Corona-Krise einen sehr guten Job, um sowohl der Pandemieeindämmung als auch der Notfallversorgung und Grundversorgung des Hauses kontinuierlich gerecht zu werden“, so Greiser. Dies müsse vom Bund endlich anerkannt und leistungsgerecht honoriert werden. An die Bürgerinnen und Bürger appelliert die Landrätin, Symptome ernst zu nehmen und einen Arzt aufsuchen, wenn sie gesundheitliche Probleme haben. „Untersuchungen, Behandlungen oder Operationen sollten aus Angst vor Corona keinesfalls aufgeschoben werden.“

Bedanken möchte sich die Landrätin an dieser Stelle bei den Bundestagsabgeordneten und Landtagsabgeordneten des Kreises, die diese Unverhältnismäßigkeit mit transportieren und den Finger auch da in die Wunde legen.