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“Ein Mann, ein Wort” – Klaus Kleimenhagen verabschiedet

Selten war eine Kreistagssitzung so gut besucht und selten saßen so viele Herren in blauen Uniformen im Publikum. Keine Polizisten, sondern zahlreiche ehrenamtliche Kameraden: Wehrführer, Kreisbrandmeister, Mitglieder von Alters- und Ehrenabteilungen und des Kreisfeuerwehrverbandes, sogar Vertreter des Freistaates waren ins Meininger Landratsamt gekommen, um einen Mann zu ehren. Klaus Kleimenhagen, den langjährigen Kreisbrandinspektor, der in der Sitzung von Landrätin Peggy Greiser und den Kreistagsmitgliedern verabschiedet wurde. Zur Sitzung chauffiert wurde Kleimenhagen von seinen Feuerwehrkameraden – wie könnte es passender sein – in einem historischen Feuerwehrfahrzeug.

„Ein Mann, ein Wort“ – getreu diesem Motto haben Sie in den letzten Jahren Ihre Tätigkeit im Bereich Brand- und Katastrophenschutz bei uns im Landratsamt ausgeübt“, würdigte Landrätin Peggy Greiser die Zuverlässigkeit des Kreisbrandinspektors in ihrer Rede. Kleimenhagen wirkte ab 1992 zunächst als stellvertretender Kreisbrandinspektor und Sachbearbeiter abwehrenden Brandschutz, später als Kreisbrandinspektor. Zeitweise leitete er vertretungsweise auch den Fachdienst Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. „Durch Ihre sympathische, offene Art und ihr großes Engagement haben Sie sich innerhalb und außerhalb des Kreises große Anerkennung verdient“, sagte Greiser.

Es sei auch Kleimenhagens Verdienst, dass man im Landkreis weiterhin über leistungskräftige Wehren mit moderner Technik im Landkreis verfüge und über einen Katastrophenschutzzug, der bei Großschadenslagen eingesetzt werden könne.

„Neben all Ihren anderen Aufgaben standen Sie unseren ehrenamtlichen Einsatzkräften in allen feuerwehrtechnischen Fragen von Ausrüstung und Ausbildung zur Seite und waren bei den Feuerwehren zu allen wichtigen Anlässen vor Ort präsent“, so Greiser. Dabei schließe sich ich übrigens ein kleiner Kreis. Das erste Fahrzeug, das Kleimenhagen übergab, war ein Robur LO der Feuerwehr Wernshausen, der wiederum heute noch bei den Kameraden in Jüchsen seinen Dienst tue. Im Grabfeld hatte Kleimenhagen als Kreisbrandinspektor kürzlich auch letztmalige Technik übergeben – ein Tragkraftspritzenfahrzeug für die Wehr in Schwickershausen.

„Auch neben dem Beruf haben Sie einen unverzichtbaren Dienst für die Allgemeinheit geleistet – auch ehrenamtlich als aktiver Feuerwehrkamerad“, würdigte die Kreischefin. Schon 1974 war Kleimenhagen in die Freiwillige Feuerwehr Wernshausen eingetreten. Für seine Verdienste erhielt er im Jahr 2017 das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Gold. Und damit nicht genug: Zur Kreistagssitzung am 9. Juli bekam Kleimenhagen vom extra aus Weimar angereisten Rüdiger Kössel (Thüringer Landesverwaltungsamt) das Brandschutzehrenzeichen am Bande für hervorragende Verdienste um den Brandschutz – im Namen von Ministerpräsident Bodo Ramelow – überreicht.

„Egal ob Hochwasser, Bombenevakuierung oder Großbrand – auf Sie war immer Verlass. Sie bezeichneten sich selbst humorvoll als „alte Dampflok, die von hinten anschiebt“. In diesem Sinne haben Sie zahlreiche Gefahrenlagen aus dem Weg geräumt und vieles in unserem Landkreis angeschoben, was bleiben wird“, befand die Landrätin.

Auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Achim Hofmann würdigte die Leistungen Kleimenhagens und lobte die stets gute Zusammenarbeit. Kleimenhagen sei natürlich weiterhin bei allen Veranstaltungen des Verbandes und  der Feuerwehren des Kreises ein gern gesehener Gast.

Der scheidende Kreisbrandinspektor selbst bedankte sich bei allen Beteiligten und verwies auch auf die Leistungen seines Vorgängers Eberhardt Abt, der ebenfalls einen großen Anteil an der positiven Entwicklung im Landkreis habe. Zuversichtlich stimme ihn, dass es gerade in den Jugendwehren wieder eine steigende Zahl von Mitgliedern gebe.

Pragmatisch wie man Klaus Kleimenhagen kennt, erfolgte der Wechsel des Funktionsabzeichen des KBI an seinen Nachfolger Philipp Prenzel, der zur Kreistagssitzung von Landrätin Peggy Greiser seine Stellenzuweisung überreicht bekam. Mit einem kurzen Ruck war das Symbol des Kreisbrandinspektors vom Ärmel Kleimenhagens an den Ärmel Prenzels gewandert. Das neue Abzeichen, das der für Brandschutz zuständige Fachdienstleiter Markus Schmidt dabei hatte, blieb erst mal in der Tasche. Vizelandrätin Susanne Reum, die auch den Fachbereich Ordnung und Sicherheit leitet, hatte dafür die neue Kennnzeichnungsweste des Kreisbrandinspektors dabei, die dem neuen KBI ebenfalls symbolisch überreicht wurde. Philipp Prenzel stellte sich dem Kreistag kurz vor und betonte, wie wichtig es sei, das Ehrenamt zu würdigen und dass er an die hervorragende Arbeit Kleimenhagens anknüpfen wolle. Der gab seinem Nachfolger auf dem Weg, auch neue Akzente zu setzen – gerade im digitalen Zeitalter.

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