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Landrat Heimrich: „Wir werden alles tun, um diese Trasse zu verhindern

Landrat Peter Heimrich hat dem Stromnetzbetreiber TenneT einen harten Kampf gegen den Südlink angekündigt. „Es ist wieder bezeichnend für dieses Unternehmen, dass die direkt Betroffenen aus der Presse von der Entscheidung erfahren haben, dass die Stromautobahn nun durch Südthüringen führen soll“, kritisierte Heimrich. Am Abend nimmt der Kreischef an einer von TenneT anberaumten Veranstaltung in Eisenach teil, an der die Landräte und Bürgermeister der Region über den aktuellen Stand informiert werden sollen. Wenige Stunden vor dem Treffen erreichte das Landratsamt eine kurze E-Mail, in der TenneT mitteilte, wie das Ergebnis der Prüfung von mehr als 150 Hinweisen zur Planung ausgefallen ist. „Das vorgeschaltete Beteiligungsverfahren ist damit endgültig zu Farce verkommen. Dass man mehr als 100 Hinweise unserer Fachdienste aus dem Umwelt- und Kreisentwicklungsbereich auf eineinhalb A4-Seiten abfrühstückt, zeigt was dem Unternehmen unsere Heimat wert ist. Nämlich nichts“, unterstreicht der Landrat. Hanebüchen sei beispielsweise auch, dass die Verordnung des Biosphärenreservats Rhön gar keine Rolle in den bisherigen Prüfungen spielt. „Das Thema Artenschutz wurde bisher komplett ausgeklammert“, gibt Heimrich zu bedenken. Landschaftsschutzgebiete wurden lediglich in die Raumwiderstandsklasse III (mittlerer Raumwiderstand) eingestuft, weil laut TenneT „nur eine geringe Wahrscheinlichkeit von Beeinträchtigungen“ besteht. „Was das etwa auch für unser Werratal bedeutet, ist kaum auszudenken“, so Heimrich. Zudem teilte der Netzbetreiber dem Landratsamt mit, dass eine Querung des Naturparks Thüringer Wald unvermeidbar sein werde. „Dies bedeutet kilometerlange Rodungen und damit Streifen der Verwüstung unserer herrlichen Natur.“

Dass nun der östlichste der bisher vorgestellten Korridore für die Erdkabel als Vorschlag bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden soll, ist für Heimrich auch ein Fingerzeig auf die Denkweise in Berlin, wo der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Gabriel zuletzt auch mit Billigung des schwarz-roten Kabinetts bundeseinheitliche Netzentgelte verhindert hatte. „Die Energiewende soll weiter vornehmlich auf dem Rücken der Ostdeutschen ausgetragen werden“, stellt Heimrich fest und kündigt den verantwortlichen Parteien einen spannenden Bundestagswahlkampf an, bei dem keiner geschont werde. „Die Menschenkette von Hermannsfeld war erst der Anfang“, kündigte Heimrich an. „Wir werden politisch, juristisch und behördlich alles Erdenkliche tun, um diese unnötige Stromtrasse zu verhindern.“