Du kannst nicht allein von Luft und Liebe leben, hat die Oma gesagt. Und sie hat richtig gut gekocht. Die Lebensmittel dafür… naja, die müssen halt auch irgendwo beschafft werden.
Was hat die Versorgung auf dem Land mit Pflege zu tun?
Im Seniorenbericht.2020 des Landkreises steht auf Seite 18:
„Vor Ort“ heißt für viele Senior/innen der unmittelbare Wohnort. „Senioren legen durchschnittlich weniger Wege zurück und weisen eine geringere Mobilitätsquote auf als jüngere Menschen (vgl. INFAS & DLR, 2010). Mit dem Eintritt in das Rentenalter (d.h. mit ungefähr 65 Jahren) ist ein zunächst leichter, in höherem Alter dann stärkerer Rückgang der Mobilität zu verzeichnen […]“ […] Während für viele junge Menschen mit hoher Mobi-lität der Wohnort oftmals nur ein Ankerpunkt ist und sich der Lebensalltag an vielen weiteren Orten abspielt, ist für ältere Menschen der Wohnort auch der alltägliche Aufenthaltsort.
Dann ist es doch auch nachvollziehbar, dass eine Versorgung vor Ort und Umgebung möglich sein muss. Das geht nur auf zwei Wegen. Entweder man geht zum Versorgungsangebot, oder es kommt her. Was meint Versorgungsangebot? Für ältere Menschen zählen dazu vor allem die ärztliche Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen wie Haushaltshilfen, Essendienste, Pflegedienste.
tegut… gute Lebensmittel GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit und dem ländlichen Raum verschrieben hat. Das Unternehmen entwickelte dazu Konzepte, um gerade auch in kleinen Ortschaften ein Einkaufsangebot zu bieten und sie damit lebendig zu halten. Im letzten Jahr erhielt es den Innovationspreis des Handels vom Handelsverband Deutschland für ‘tegut… teo’. Das sind kleine digitale Selbstbedienungsläden, die Einkaufen rund um die Uhr ermöglicht. https://einzelhandel.de/?option=com_content&view=article&id=13037
Welche Unterstützungsangebote gibt es im Landkreis?
Es gibt die rollenden Läden zum Beispiel von Bäckern und Metzgern, die in den kleinen Dörfern halten. Es gibt auch Essen auf Rädern, wo der Mittagstisch fertig zubereitet bis an die Haustür kommt. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde.
Damit die ärztliche Versorgung gesichert bleibt, sind an etlichen Hausarztpraxen sogenannte „nichtärztliche Praxisassistent*innen (NäPa)“ angestellt. Das sind Arzthelferinnen, die mit einer speziellen Ausbildung die Hausbesuche übernehmen, die keinen direkten Arztkontakt erfordern. Zudem arbeitet man an digitalen Lösungen, zukünftig mit der Hausärztin bzw. dem Hausarzt in Kontakt zu treten.
Was kann noch zu einer besseren Zukunft beitragen?
Es ist wohl notwendig, innerhalb der Gemeinde einen guten, transparenten Überblick zu bieten. Nur dann kann man als Betroffene*r schnell erkennen, welche Möglichkeiten der Versorgung unmittelbar vor Ort bestehen. Möglicherweise entstehen auch neue Dienstleistungsangebote oder es lassen sich Angebote verknüpfen. Die Versorgung und die Begegnung der Menschen in einem Ort hängen immer zusammen und machen ihn damit lebenswert.
Fotograf: Christopher Hanf, Altenpflegehelfer und Experte für Foto- und Videografie