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Bericht zur Armutsgefährdung veröffentlicht – Beteiligungsverfahren startet

Im Rahmen des Projektes „Armutsprävention“ entwickelt der Landkreis Schmalkalden-Meiningen eine abgestimmte Strategie für eine bedarfsgerechte Sozial- und Bildungsinfrastruktur. Auf diesem Wege sollen strukturelle Benachteiligungen und

Planungskoordninatorin Franziska Dahm

Mechanismen der Ausgrenzung erkannt, benannt und beseitigt werden.

Die erste Phase des Projektes ist nun abgeschlossen und mündet im Bericht „Bestandsanalyse zur Armutsgefährdung im Landkreis Schmalkalden-Meiningen“. Der Bericht trägt umfassend auf 100 Seiten sowohl statistische Daten und Erkenntnisse wissenschaftlicher Studien zu dem Thema Armut als auch erste Ergebnisse von Arbeitsberatungen, Hospitationen und Arbeitsgruppen mit lokalen Akteuren zusammen.


Handlungsfelder der Bestandanalyse zur Armutsgefährdung:

  • Arbeit und Wirtschaft
  • Infrastruktur, ländlicher Raum, Wohnen
  • Konsum und Schulden
  • Kinder, Jugendliche und Familie
  • Bildung und Schule
  • Gesundheit
  • Armut im Alter
  • Migration
  • Gleichstellung

Der Bericht steht zum Download unter http://www.lra-sm.de/?page_id=12717 zur Verfügung. Die Kapitel können auch einzeln heruntergeladen werden.


„Wir möchten den Bericht zum Anlass nehmen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zum emotional geprägten Thema Armut und Ausgrenzung zu treten“, führt Franziska Dahm, Planungskoordinatorin im Projekt Armutsprävention aus. Der Bericht sei als Kommunikationsangebot an alle Interessierten zu verstehen. „Aus Zahlen und theoretischen Zusammenhängen allein, kann unmöglich eine Strategie zur Armutsprävention entworfen werden. Dies ist erst möglich, wenn die im Bericht getroffen Aussagen mit den Beobachtungen, Wahrnehmungen und Bedarfen der Bürgerinnen und Bürger verglichen, bewertet und revidiert oder ergänzt werden“, so Dahm. 

Bürgerbeteiligung erwünscht  

Auf die Bestandsanalyse folgt nun die Phase der Maßnahmeplanung, welche dann den Kern der Armutspräventionsstrategie, die nächstes Jahr durch den Kreistag beschlossen werden soll, bilden. „Eine Strategie benötigt Handlungsschwerpunkte, die mit Zielen überschrieben und mit Maßnahmen untersetzt sind. Nun gilt es, diese zu benennen und zu konkretisieren. Dazu möchten wir alle Interessierte einladen, mitzudiskutieren und freut sich Franziska Dahm auf eine rege Bürgerbeteiligung. 

Möglichkeit dazu besteht im Rahmen von vier Vorträgen zum Thema „Armut in Deutschland“ der Volkshochschule „Eduard Weitsch“: 

18.10.17 18:45 bis 21:00 Uhr 
Webinar „Altern in Würde – Altern in Armut?“

22.11.17 18:45 bis 21:00 Uhr
Webinar „Der Streit über die Armut. Anmerkungen zum deutschen Armutsdiskurs“

29.11.17 18:45 bis 21:00 Uhr
Webinar „Kinderarmut in Deutschland – Arme Kinder – armes Land!  …und kein Ende in Sicht?“

17.01.18 18:45 bis 21:00 Uhr
Webinar „Wie geht es der Mittelschicht in Deutschland? Zwischen Stabilität und Fragilität?“

Die Teilnahmegebühren werden vom Landratsamt übernommen – für Teilnehmer sind die Vorträge damit kostenfrei! Näheres zu den Inhalten der Vorträge ist im aktuellen Programm der Volkshochschule nachzulesen. Die Anmeldung für die Vorträge erfolgt über die Volkshochschule unter der Tel. 03693/50180 oder per E-Mail an anmeldung-mgn@vhs-sm.de. 

Dialog mit Politik, Wirtschaft und Vereinen 

Im Anschluss an die Vorträge ist Zeit, um mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes über die Armutslage im Landkreis ins Gespräch kommen. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dann ihre Anregungen zur Armutsprävention äußern und Fragen zum Bericht zur Armutsgefährdung an mich stellen“, ergänzt Dahm. Die Ergebnisse aus den vier Runden des Bürgerdialoges werden in einem Bürgerreport festgehalten und in die Gesamtstrategie einfließen. Im Zuge des Beteiligungsverfahrens wird ab Herbst auch der Dialog mit den Kreistagsmitgliedern, den verschiedenen Fachämtern der Kreisverwaltung, mit Fachkräften der Sozial- und Bildungsinfrastruktur, den freien Trägern der Wohlfahrtspflege, Vereinen und Verbänden, Vertretern der Wirtschaft sowie mit den Städten und Gemeinden angeboten.  

Kontakt:
Franziska Dahm 
Planungskoordinatorin im Projekt Armutsprävention
Landratsamt Schmalkalden-Meiningen
Tel.: 03693/485 541
E-Mail: franziska.dahm@lra-sm.de

Das Projekt „Armutsprävention“ wird gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.